Samstag, September 20, 2014 [Rezension] Cynthia Hand - Unearthly - 01 - Dunkle Flammen

* Zur Verlagsseite *

* Amazon *

Handlung

Die Erde steht still, wenn Engel lieben.

«Am Anfang ist da ein Junge, mitten im Wald. So alt wie ich, um die sechzehn, siebzehn. Dabei sehe ich ihn nur von hinten. Ein orangefarbenes Licht erhellt den Himmel. Die Luft ist voller Rauch. Als ich auf ihn zugehe, knackt ein Ast unter meinen Füßen. Er hört mich, wendet sich langsam um. In einer Sekunde werde ich sein Gesicht sehen. Genau da verschwimmt die Vision. Ich blinzle, und er ist weg.»

Clara ist anders als all die anderen Mädchen auf der Highschool: Ihre Mutter gehört zu den Nephilim. Auch in Claras Venen fließt Engelsblut. Mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, wird sie selbst zu einem Schutzengel werden. Vorausgesetzt, sie besteht ihre Bewährungsprobe. Doch die ist schwieriger als erwartet: Clara muss sich entscheiden – zwischen Himmel und Hölle, zwischen Christian und Tucker...

Mein Fazit

Unearthly ist doch eigentlich nur eine von diesen zig tausend romantischen Young Adult Reihen, von denen man doch mindesten schon fünf gelesen hat, oder? Dachte ich zumindest und hab mich gleichzeitig gefragt, warum 22 Personen auf Goodreads vier oder fünf Sterne vergeben haben. Praktischer Weise lagen Teil eins und zwei dann bei Thalia auf dem „Grabbeltisch“.

Was ich erwartet habe: ein liebeskranker Halbengel, der sich in zwei Jungen verliebt, sich nicht endscheiden kann und in einen vermeidlich epischen Kampf zwischen Gut und Böse verwickelt wird und die Jungs zu je einer Seite gehören und sie sich natürlich für „Mr. Right“ entscheidet.  Hab ich bekommen was ich erwartet habe? Nein! Zum Glück. Ich lag völlig daneben und war so richtig überrascht. Ich glaube das letzte Mal war ich von so einer Story positiv überrascht, als ich das erste Mal Twilight gelesen habe und das war vor dem Hype und bevor man es schlecht finden musste um nicht dumm da zustehen. 

Die Geschichte beginnt mit Claras erster Vision. Ein Jungen und ein Feuer. Mehr nicht. Ich liebe es, wenn Geschichten so beginnen, sie erzählen auf der einen Seite einen späteren Punkt der Geschichte, der wichtig und meistens spannend ist, aber da man überhaupt keine Verbindung zu diesem Geschehen oder den Personen hat, bleibt alles erst mal nur ein großes Geheimnis, auf das man nur einen kurzen Blick geworfen hat. Die Autorin hat es geschafft mich mit dieser ersten Seite gleich einzufangen und an die Leine zu legen, um mal ein bisschen bildlich zu sprechen.

Die Geschichte beschäftigt sich viel mit den Veränderungen die Clara durch machen muss, es geht um ihre Aufgabe, darum umziehen zu müssen, neue Leute kennenlernen, mit der Familie zurecht zu kommen, festzustellen, dass sie Geheimnisse haben und sich zu verlieben und sich doch nicht verlieben zu dürfen. Es ist ein bisschen klischeehaft, aber Mrs. Hand klingt nicht albern und übertrieben gefühlsdusselig, sie hat in meinen Augen das richtige Maß getroffen. Es wird genug vom Geheimnis enthüllt, um es spannend zu halten, sie lässt die richtigen Personen mit einfließen und hält auch mit Streitigkeiten und Misstrauen das richtige Maß. Selbst Claras Verliebtheit nimmt nicht überhand, selbst wenn es um ein „gruseliges“ Love-Triangel geht.

Genau genommen kann ich fast nicht über die Story oder die Figuren meckern. Einen Punkt muss ich dann doch ansprechen. Clara wirkt an einigen Stellen einfach nur Ich-Bezogen. Sie hat ihre Aufgabe, sie muss sie, sie hat Angst, sie ist verliebt und, und, und. Dass ihre Mutter Gründe hat zu schweigen und dass ihr Bruder eine Aufgabe bekommt nimmt sie überhaupt nicht wahr. Das hat mich irgendwann wirklich fuchsig gemacht. Dennoch habe eigentlich alle Figuren sehr lieb gewonnen, konnte mit ihnen weinen und auch lachen.

„Ein silberner Avalance nährt sich über die Auffahrt", ruft Jeffrey von oben.

"Was bist du? Der Sicherheitsdienst?", rufe ich zurück.

"Sowas in der Art."

"Danke fürs Aufpassen."

Ich stehe auf der Veranda, als Christian vor dem Haus vorfährt.

[...]

"Bluebell kommt die Auffahrt rauf!", hören wir Jeffreys Stimme von einem der Fenster oben.

"Danke!", rufe ich zurück.

"Wer war das? Dein Bruder?", fragt Christian.

"Ja. Er betätigt sich offenbar als Wachhund."

Dunkle Flammen, Cynthia Hand, Seite 206 f.

Insgesamt hat Mrs. Hand mich eiskalt erwischt und es mit dem ersten Band ihrer Unearthly-Reihe geschafft mich wieder mit YA-Romantasy-Romanen zu versöhnen. Manchmal macht es wirklich Spaß sich wieder wie ein kichernder Teenager zu fühlen, der das Buch die ganze Nacht das Buch nicht aus der Hand legen kann.

9 von 10 Punkte

Fabelhaft!

Die Unearthly - Reihe

#1 - Dunkle Flammen | #2 - Heiliges Feuer

#3 - Himmelsbrand