30. September 2014

[Rezension] David Daglish - Shadowdance - 01 - Der Tänzer der Schatten

* Amazon *

Handlung

Thren Felhorn ist der berüchtigste Assassine seiner Zeit. Er vereint die Diebesgilden unter seiner Kontrolle und erklärt einer Allianz reicher und mächtiger Adliger den Krieg. Seinen Sohn Aaron hat Thren seit dessen Geburt zum Nachfolger ausgebildet. Doch als Aaron den Auftrag erhält, die Tochter eines Priesters zu töten, beschließt er stattdessen, sie zu beschützen – und riskiert dabei sein Leben und Threns Zorn. Denn Aaron hat einen Blick auf eine Welt jenseits von Gift, Klingen und der eisernen Kontrolle seines Vaters erhascht, der ihn für immer verändern wird.

Mein Fazit

Tänzer der Schatten wurde mir freundlicher Weise vom Blanvalet Verlag zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle möchte ich mich dafür bedanken. 

David Daglish, ein Name, der mir bisher noch nicht untergekommen ist, aber schon ein paar Bücher veröffentlicht hat. Tänzer der Schatten war, laut eigener Aussage, eine Abkehr von früheren Werken. Vielleicht der Grund warum es zunächst im Eigenverlag erschien ist. Mittlerweile sind auf englisch fünf Bücher erschienen.

Diebesgilden, eine mächtige Händlerorganisation (die Trifect) und ein jungender König. Das versprach einen Machtkampf, bei dem es nicht nur Blutvergießen gibt, sondern auch ein ausgeklügeltes Intrigenspiel. Dazu einiges an Spannung. Das ausgewogen hinzubekommen ist nicht einfach, aber Daglish hat es gut hinbekommen. Das Blutvergießen nahm nicht überhand und auch in die Intrigen erhielt man so viel Einblick, dass man unbedingt dabei bleiben musste, die Spannung wurde immer geschickt aufrecht erhalten, so dass man unbedingt wissen will, was Thren plant, was der König weiß und, und, und.

Die Handlung gliedert sich in vier Handlungsstänge, sowie ein paar kleinere. Das sind: 1) Thren Felhorn und sein Plan die Trifect zu zerschlagen und sein Bestreben die Macht an sich zu reißen; 2) Aaron Felhorn, der zu Threns gefürchteten und begabten Erben ausgebildet wird; 3) Maynard Gemcroft, der sich Sorgen um seine Tochter und um seine Position macht; 4) Alyssa Maynard, die sich durch ihre Entscheidungen in erhebliche Gefahr bring.

Die Figuren haben ihre guten und schlechten Seiten, ihre Stärken und Schwächen. Manchmal habe ich mir ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht, manchmal war es ausreichend. Insgesamt hat mir aber keine der Figuren wirklich quergelegen und ich konnte allen etwas abgewinnen. 
Thren ist der klassische Meuchelmörder, eiskalt, kalkulierend, ruchlos und gefährlich. Mit ihm bleibt es immer spannend, da man seine Pläne nie durchschauen kann. Dadurch wirken seine Emotionen, wenn sie sich zeigen nur noch extremer und unkontrollierter, so dass man sich manchmal fragen muss, ob er noch alle Tassen beisammen hat.
Aaron kommt zwar auf der einen Seite nach seinem Vater, eiskalt und distanziert, der perfekte Meuchelmörder eben, was er bereits im Alter von acht Jahren unterbeweis gestellt hat, aber er ist eben auch ein Junge, der beginnt die Welt zu hinterfragen und dabei erschreckend naive sein kann, was aber vielleicht auch daran liegt, dass sein Vater ihn von vielen Dingen ferngehalten kann und er sie deshalb nicht kenn.
Alyssa, scheint da das Gegenteil zu sein, sie ist zu beginn recht naiv und plappert die Vorstellungen anderer einfach nach. Muss aber dann erkennen, dass die Wahrheit selten so einfach ist und dass sie noch viel dazu lernen muss, wenn sie in der Welt ihres Vater bestehen will. 
  
Ganz ohne Kritik geht es dann doch nicht. Ein paar Punkte waren dann leider doch nicht so gelungen, wie man es sich erhofft.
Einmal das Magiesystem, das Daglish entworfen haben muss. Es spielt zwar keine bedeutende Rolle, wird aber immer mal wieder erwähnt. Leider ist es nicht möglich besonders viele Informationen aus diesen Erwähnungen zu ziehen. So bleibt das System eher form und farblos. Ich hätte mir wirklich ein paar mehr Informationen gewünscht, da doch einige interessante Ansätze vorhanden waren.
Außerdem erwähnt Daglish an einer einzigen Stelle Elfen. Es gibt sie, sie führen die eine oder andere Schlacht gegen die Menschen und das war's. Man hätte auch schreiben können das Alien das tun, es hätte keinen Unterschied gemacht. Man bekommt überhaupt keine andere Information über diese Elfen. Ziemlich daneben, wenn man mich fragt. Warum sich die Mühe machen sie zu erwähnen, wenn man das überhaupt keine weiteren Informationen bereit stellt? Da hätte man sie genauso gut weg lassen können.
Und abschließend bin ich ein wenig enttäuscht von dem Glaubenssystem. Es ist mit zwei Götter einfach gehalten, aber man kommt auch hier nur wenige Informationen bereit gestellt. Einiges kann man zwar schlussfolgern, aber es sind eben nur Vermutungen. Besonders die "Hackordnung" hätte etwas besser erklärt werden müssen, so gibt es Priester, Paladine und Ausgestoßene und alle scheinen ihre ganz eigenen Kräfte zu haben. Auch hier wären ein paar Informationen sehr schön gewesen.

Insgesamt hat mir Tänzer der Schatten gefallen. Sicherlich spielt es nicht in der selben Liga wie Peter V. Brett (zumindest in meinen Augen) und George R. R. Martin, aber es hat einige gute Ideen. Es ist spannend und auch die Meuchelmörder kommen gut rüber. Allerdings hoffe ich, das Daglish nicht den Fehler begeht seine Story im nichts zu verlieren, jetzt wo er sich auf eine längere Reihe statt einem Einzelband eingelassen hat. Ich bin auf den nächsten Band gespannt.

7 von 10 Punkten
Packend!

Die Shadowdance Reihe
#1 - Der Tänzer der Schatten | #2 - A Dance of Blades
#3 - A Dance of Mirrors | #4 - A Dance of Shadows
#5 - A Dance of Ghosts

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