Mark Chadbourn - Zeitenwende - 01 - Weltenend
Rückentext
Eines Tages tauchen überall auf den Britischen Inseln Kreaturen der keltischen Mythologie auf: Feuer speiende Drachen, grausame Fomorii und riesige Höllenhunde machen das Land unsicher.
Jack Churchill, ein junger Archäologe, erfährt von einer geheimnisvollen Frau, dass das Zeitalter der Vernunft zu Ende sei und die alten Götter sich wieder erhoben hätten, um ihr früheres Reich zurückzuerobern. Mehr noch: Er sei ausersehen, die "Brüder und Schwestern der Drachen" um sich zu versammeln. Nur sie können die magischen Talismane aufspüren, mit deren Hilfe es möglich sei, den übermächtigen Geschöpfen und Göttern Einhalt zu gebieten.
Jack begibt sich angesichts der nahenden Katastrophe auf eine verzweifelte Odyssee, die ihn von London bis zu geheimnisvollen Orten in einer anderen Welt führt. Wenn es ihm nicht gelingt, die Gefährten und die Talismane zu finden, wird die Erde ihr Antlitz für immer verändern ...
Erster Satz
»Nun wendet sich die Welt langsam vom Licht ab.«Handlung
Jack Churchill trauert noch immer um die Liebe seines Lebens, die sich vor rund zwei Jahren das Leben genommen hat, aus Gründen die er bis heute nicht kennt. Die Frage nach dem Warum ist es die ihn immer wieder Nachts hinaus in das nächtliche London treibt, zu langen und einsamen Sparziergängen. Aber in dieser Nacht ist irgendwas anders. Erst sieht er eine alte Frau die scheinbar etwas im Wasser der Themse wäscht, etwas das sich grausiger weise als Kopf herausstellt... Aber das das wohl noch lange nicht das merkwürdigste in dieser Nacht...
Ruth Gallagher ist auf dem Heimweg mit ihrem Freund, über irgendwas sind sie in Streit geraten und plötzlich lässt er sie alleine stehen und rauscht ab. Komischer Weise ist das der Punkt an dem Ruth zu spüren scheint, das sich etwas in ihrem Leben verändern muss...
Und dann hören Beide den Kampf unter der Albert Bridge. Wo sie Zeugen werden wie ein Wesen, das einem Teufel gleicht einen Mann tötet. Und beide verlieren sie das Bewusstsein und kommen erst später wieder zu sich.
Was hat es mit dem Wesen auf sich und was geht im gesamten Land vor sich? Church und Ruth machen sich auf den Weg um dies herauszufinden und stoßen dabei auf Wahrheiten, von denen sie nie gedacht hätten das sie existieren.
Mein Fazit
So langsam habe ich wirklich das Gefühl, dass ich zu diesem Buch niemals eine ordentliche Rezension werde schreiben können. ヽ(o`皿′o)ノ Funktioniert irgendwie einfach nicht, zig Mal hab ich jetzt angefangen und irgendwie wird das einfach nichts! Das ist echt mal frustrierend!!!
Angesprochen hat mich das Buch vor allem wegen dem Cover und dem keltischen Touch. Ich habs eben irgendwie mit der keltischen Symbolik. Auch wenn ich mich sonst nicht wirklich weiter mit ihnen auskenne, sieht man mal von einigen „kleineren“ Dingen ab, die ich aber auch nur deshalb weiß, weil ich einen Hang fürs Mittelalter hatte und manchmal immer noch habe. Aber auch die ersten Seiten, die ich ein ums andere Mal gelesen habe, während ich versuchte mich zu entscheiden, haben mir doch gefallen.
Das Buch beginnt mit einem der häufigen nächtlichen Spaziergänge von Jack Churchill. Dieser war es auch der mich so für das Buch begeistert hat. Es wirkte so schön melancholisch und gut beschrieben. Man musste es einfach irgendwie mögen. Die Stimmung kam einfach gut an fand ich.
Church ist mehr oder weniger die Hauptfigur in diesem Buch. Er hat mich auf seine Art doch irgendwie angesprochen, denn er ist von Schuldgefühlen geplagt und beschäftigt sich noch immer mit dem plötzlichen Selbstmord seiner Freundin Marianne. Es fällt ihm auch nach zwei Jahren schwer zu begreifen, dass sie wirklich fort ist und er sucht noch immer nach den Gründen für ihren Todeswunsch. Dies bestimmt sein gesamtes Leben und sorgt dafür, dass er sich dem „normalen“ Leben fern fühlt. Church ist eine der wenigen Figuren, die ich kenne, die am Beginn eines Buches völlig verloren scheinen und von denen man sich nicht vorstellen kann, wie sie in die seltsamen Begebenheiten hinein passen, die das Buch ankündigt.
Rasch wird eine weitere wichtige Person eingeführt, Ruth Gallagher. Ruth ist eine eigentlich reichlich erfolgreiche Rechtsanwältin. Und könnte sogar Teilhaberin einer Kanzlei werden. Eigentlich sollte man meinen, dass ihr Leben ziemlich gut läuft. Doch lernt man auch sie an einem Scheideweg in ihrem Leben kennen. Wieder einmal hat sie eine Beziehung mit einem Mann beendet, dessen Weltbild sich nicht so recht mit ihrem eigenen zusammenfügen lässt. Man spürt einfach, dass sie mit ihrem Leben doch nicht voll auf glücklich ist und sich irgendwie eine Veränderung herbei wünscht.
Nach und nach folgen weitere Figuren Tom, der seltsame alte Hippi, der definitiv mehr weiß als er sagt und versucht Church und seinen Freunden zu helfen. Laura du Santiago, einer reichlich bissigen jungen Frau, mit der scheinbar keiner zurecht kommen kann, Shavi, der einen Tick für diverse Religionen hat und schon immer auf der Suche nach einem Tieferen Sinn im Leben war und letztlich noch Ryan Veith, ein Krimineller mit einem überraschend gutem Herzen. Sie bilden alle zusammen eine reichlich seltsame Truppe, die mir nicht immer ganz gefallen hat. Ja warum eigentlich nicht? Es war immer irgendwie ein lästiger Beigeschmack, dass sie sie nie wirklich gut mit einander auszukommen schienen, irgendwas hat sie immer ein wenig gegeneinander aufgerieben, sehr häufig waren das die bissigen bis bösartigen Kommentare von Laura, aber auch das ständige Misstrauen. Das sorge dafür, dass man immer wieder den Eindruck bekam, dass die Gruppe zerfallen könnte, obwohl man genauso oft sah, dass sie gut zusammen arbeiteten. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie alle so unterschiedliche Charakter waren, mit ihren ganz offenkundigen Problemen...
Auch die Länge der Geschichte war für mich problematisch. Es ist keinesfalls so dass die Figuren gradlinig auf das Ziel zusteuern. Was sich auch in ihrem Wissen zeigt. Nein es ist eher so dass sie in Schlangenlinien oder vielleicht auch spiralförmig auf das Ziel zusteuern. Es kommt immer wieder zu kleinen „Zwischenspielen“ wo sie Momente der Ruhe erleben oder Personen kennenlernen, die sie in der weiteren Geschichte beeinflussen. All diese kleinen Dinge machen auf den ersten Blick einfach keinen Sinn und plustern gefühlt nur die Geschichte auf.
Erst jetzt nach dem ich das Buch fertig gelesen habe ist mir klar geworden, warum der Autor diesen irgendwie umständlich erscheinenden Weg eingeschlagen hat. Nur so konnte er die Figuren zeigen und wie sie sich langsam aber sicher verändern und was dahinter steckt. Nehmen wir doch mal Church. Ganz am Anfang zeigt sich, wie sehr ihn das alles mitgenommen hat und wie sehr ihn das in seinem Leben beeinflusst, aber rasch zeigt sich, dass er, zusammen mit Ruth beginnt dies hinter sich zu lassen und an die Suche zu glauben beginnt, auf der sie sich befinden und wie er Stück für Stück wächst. Und das trifft auch für die anderen Figuren zu. Man sieht einfach ihre Entwicklung in diesen kleinen „Zwischenspielen“.
Aber dieser umständliche Weg hatte denke ich noch einen Sinn, denn der Leser bleibt so genauso unwissend wie die Figuren selbst. Man wird nur nach und nach in die Wahrheit der Mythen und Märchen eingeweiht. Man bekommt immer wieder wissen dazu, aber dieses scheint auch nie völlig auf den Punkt gebracht zu sein. Es schraubt sich alles einfach nach und nach hoch und ergibt ein Gesamtbild.
Wie ein Puzzel dessen Teile erst nach und nach das Bild erkennen lassen.
Klingt es seltsam wenn ich euch sage, dass mir das Lesen schwer gefallen ist und ich es zum Teil extrem öde gefunden habe (was eher für 4-5 Punkte spricht), aber das Ganze im Rückblick und mit etwas sacken lassen doch irgendwie besser finde? Vermutlich schon... Aber so ist es. Es ist kein Buch das mich vom Hocker gerissen hat, aber es ist nun doch eines, das ich gespannt weiter lesen werde.
Ich habe sogar ein Lied gefunden, dass irgendwie dazu passt ヾ(´▽`)ノ♪ Ganz besonders der Anfang dieses Lieds passt zu dem Buch 。◕‿◕。 Hier ist es dann auch gleich:
Bei der Band handelt es sich um „Van Canto“ mit „If I die in battle“. Beim ersten hören sind die Dame und die Herren vielleicht ein wenig ungewöhnlich, aber ich mag sie richtig gerne mittlerweile. Warum sind sie ungewöhnlich? Weil sie viele Instrumente durch ihre Stimmen ersetzen und praktisch alles singen. Wenn man hinhört merkt man das auch. Und ich finde das tut der Musik absolut keinen Abbruch!
6 von 10 Punkten
Annehmbar!
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