15. Juni 2014

[Rezension] Lisa Jackson - New Orleans - 01 - Pain: Bitter sollst du büßen

* Amazon *

Handlung

Die bekannte Radiopsychologin Samantha Leeds erhält Drohanrufe. Eine leise Stimme, die sich selbst John nennt, flüstert ihr zu, dass sie für ihre Sünden bestraft werden wird. Doch Dr. Sam hat keine Ahnung wer hinter diesem Anrufer stecken könnte und welche Sünden er meint. Als dann auch noch eine Tote bei ihr anruft wird klar, dass Dr. Sam in größerer Gefahr zu schweben scheint als bisher angekommen.
Und dann ist da noch die Mordserie, die sich durch New Orleans zieht, ein Mann tötet Prostituierte und immer deutlicher hebt sich hervor, dass es eine Verbindung zu Dr. Sam gibt.

Mein Fazit

Nach dem ich den zweiten Band dieser Reihe schon vor ein paar Jahren gelesen hatte und eigentlich sehr begeistert war musste ich mir nun endlich mal den ersten Band vornehmen, um zu sehen, ob die Autorin auch wirklich so gut ist wie ich vermutet habe.
Und einmal mehr tue ich mich schwer damit einen Anfang für meine Rezension zu finden. Manchmal ist es schon recht seltsam, wie schwer es einem bei einigen Bücher fällt und wie leicht bei anderen.

Dieser Roman ist der erste Band der New Orleans Reihe von Lisa Jackson und erzählt die Geschichte von Samantha Leeds. Sie arbeitet in New Orleans als Radiopsychologin und ist mit ihrer Sendung als Dr. Sam bekannt. Sie ist der Mittelpunkt der gesamten Geschichte und findet sich auch im zweiten Band wieder, daher war ich persönlich natürlich doppelt neugierig, was ihr widerfahren könnte.
Man erfährt gleich zu Anfang eine ganze Menge über Dr. Sam, dass sie irgendwie sympathisch macht. Sie hat sich im Urlaub das Bein gebrochen, Karten und Schlüssel verloren und sich dann auch noch von ihrem langjährigen Freund getrennt. Und lässt sich davon doch nicht unterkriegen, sondern macht einfach weiter.
Wie sollte man eine Frau, der so viele Missgeschicke passieren und die dennoch weiter macht nicht mögen? Daher ist der Einstieg in die Geschichte für mich schon irgendwie gelungen. Man lernt die Hauptfigur kennen und kann sich irgendwie auch noch in sie einfühlen und natürlich wird man von der Autorin geschickt geködert. Was wünscht man sich mehr?

Allerdings bin ich nicht rundum glücklich mit der Handlung und den Figuren. Man wird zwar geschickt geködert, aber leider lässt Mrs. Jackson sich dann doch etwas Zeit damit die Spannung weiter anzuziehen. Sicherlich passiert immer wieder was und Dr. Sam steckt ihre Nase in Dinge, die sie eigentlich besser der Polizei überlassen sollte. Und dann ist da natürlich noch der geheimnisvolle neue Nachbar, der genau dann auftaucht, wenn Dr. Sams Leben auf den Kopf gestellt wird. Aber irgendwie schafft Lisa Jackson es dann doch nicht all diese Komponenten zu einem Plot zu verknüpfen der einen mit reist und von dem man nicht mehr lassen kann. Dr. Sam kann natürlich nicht ermitteln, aber ihre Versuche fallen manchmal doch etwas ... nun ja ... Armselig aus und dann lässt sie sich natürlich auch noch von dem Nachbarn ablenken, dessen Geheimnis natürlich auch noch gelüftet werden muss.  Und Rick Benz, der Ermittler in der ganzen Sache glänzt leider auch nicht durch ermittlerisches Können. Tut mir leid wenn ich das in diesem Fall so sagen muss. 
Der Plot war sicherlich gut erdacht und alles andere als langweilig, denn schließlich ist eine Radiopsychologin mit einer dunklen Vergangenheit doch ein verdammt gutes Ziel für einen irren Killer, aber wirklich unter die Haut ging es mir in diesem Fall nicht. Weder schien Dr. Sam wirklich fertig gemacht zu werden und an sich zu zweifeln, noch ist der Killer einer dieser Killer, die man unbedingt gefasst sehen will, wenn man liest was er so anstellt. Kurz gesagt: Pain ging mir leider nicht unter die Haut.

Ebenso enttäuscht war ich von der Tatsache, dass für mich nicht das Gefühl entstand, dass ich mich jetzt wirklich in New Orleans befand. Denn die Handlungen fanden entweder im Sender statt oder eben bei Sams Haus statt. Und keins von beidem vermittelte das Feeling, dass ich mir von diesem Buch erhofft hatte. Und leider muss ich sagen, dass die Erwähnung der Rue Bourbon oder der St.-Louis Kathedrale noch kein New Orleans aus machen. 

Was mich am meisten gestört hat war tatsächlich der Schluss, denn leider musste ich feststellen, dass ich für mich zwischen dem ersten und dem zweiten Band einige Verbindungen ziehen konnte, von denen ich gehofft hatte, dass sie ausbleiben. DAs hat mir die ganze Sache leider ein bisschen vergällt.

Nichts desto trotz finde ich immer noch dass Lisa Jackson mit Pain einen Thriller geschaffen hat, der nicht mit Blutrünstigkeit versucht zu überzeugen, sondern mit einem Plot, der es trotz aller kleiner Löcher und Stolpersteinen, schafft den Leser um den Finger zu wickeln und weiter zu lesen. Sowohl Dr. Sam als auch der Killer haben ihre guten Seiten und machen die Geschichte zu einem kleinen Erlebnis. Wer also auf der Suche nach einem etwas seichteren Thriller ist, der aber doch nicht zu sehr knausert wenn es um die wichtigen Dinge geht, der ist sicherlich mit Pain gut beraten.
Mir hat der Schluss dieses Leseerlebnis allerdings doch verdorben, aber das mag sicherlich daran liegen, dass ich den zweiten Band immer noch in sehr guter Erinnerung habe, was Morde und Ambiente angeht. Daher fällt meine Bewertung leider etwas schlechter aus, dies sollte aber nicht unbedingt abschreckend wirken.

6 von 10 Punkten
Annehmbar!

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen