8. Juni 2014

[Rezension] C. C. Hunter - Shadow Falls Camp - 01 - Geboren um Mitternacht

* Amazon *

Handlung

In Kylies Leben geht nicht nur alles schief, es geht auch alles drunter und drüber. Ihre Eltern lassen sich scheiden, ihre Großmutter ist verstorben, ihr Freund hat Schluss gemacht und hat schon eine Neue, und dann wird die coolste Party des Jahres auch noch von der Polizei aufgelöst und Kylie mit genommen, obwohl sie nichts gemacht hat. Die Lösung, zumindest ihrer Mutter und ihrer Therapeutin nach zu urteilen: Ein Sommer Camp für schwererziehbare Jugendliche, das alles andere als normal ist.

Achtung Spoiler vorhanden! Weiterlesen auf eigene Gefahr!

Mein Fazit

Was hab ich mir bei diesem Buch gedacht? Entweder ist es besser als House of Night oder es ist genauso wie House of Night oder es ist schlechter als House of Night. Warum House of Night? Ganz einfach, es geht bei beiden Büchern darum das ein normales Mädchen sich in einem Internat/Sommer Camp mit übernatürlichen Wesen wieder findet und irgendwie mit der Tatsache klar kommen muss, das sie wohl oder übel selbst dazu gehört. 

Ich muss gestehen, dass ich nicht unbedingt von der ersten Seite an gedacht habe, dass dieses Buch so absolut nichts für mich ist. Schließlich hab ich auch House of Night nicht auf Anhieb - bei der Leseprobe - toll gefunden, also hab ich der ganzen Sache erst mal etwas Zeit gegeben. Aber irgendwie haben meine guten Vorsätze es nicht mal bis Kapitel 10 geschafft. Denn Kylie war tatsächlich noch schlimmer als Zoe. Möchte man es zusammen fassen sähe das ganze ungefähr so aus:

Kylie: “Mein Leben ist einfach nur beschissen!” 
(geht auf eine Party mit Alkohol, die von der Polizei aufgelöst wird)
Eltern: „Kylie wie konntest du nur, wir haben überhaupt kein Verständnis für dich und haben beschlossen dich in ein Camp für schwererziehbare Jugendliche zu schicken!“
Kylie: “Was, warum, ich hab doch nichts getan.“
(fährt Zähne knirschend ins Sommer Camp) 
Sarah (SMS): “Hey Kylie, mir ist total egal das du in ein Sommer Camp musst und eigene Probleme hast, aber du musst mir unbedingt helfen! Ich glaube nämlich, ich bin schwanger!“
Kylie: „Oh verdammt, egal dass ich hier in einem Bus mit lauter Freaks sitze und eigene Probleme habe, ich muss mich unbedingt um meine Freundin kümmern!“
Camp Leiterin Holiday: “Herzlich Willkommen im Shadow Falls Camp!”
Kylie: “Ich habe hier nichts verloren!”
Holiday: „Doch, du gehörst hier her, egal was du denkst. Wir sind schließlich kein normales Sommer Camp und auch kein Sommer Camp für Schwererziehbare Jugendliche. Nein wir sind ein Sommer Camp für übernatürliche Wesen. Und wenn du hier bist, dann heißt das, dass du auch eins bist.“
Kylie: „Kannst du vergessen, ich gehöre hier nicht hin, ich bin weder schwererziehbar noch übernatürlich!“
Camp Leiterin Holiday: „Doch bist du, du wirst schon noch sehen.“

Wie Castel es so schön darstellt, irgendwie möchte man dem Ganzen was Positives abgewinnen, aber sobald man darüber nachdenkt verschwindet diese positive Eigenschaft. So gut ich diese Idee auch erst mal fand. Das Mädchen, das aufgrund einer unglücklichen Situation in einem Sommer Camp wieder findet und feststellt, dass sie mehr ist als nur ein normales Mädchen. So sehr ruiniert Kylie das Ganze für mich. Kylie ist weder das ganz normale Mädchen, das die Scheidung ihrer Eltern mitmachen muss. Welches Mädchen hat denn schon einen Therapeuten und sieht auch noch Gespenster? Und welches Mädchen, in Kylies Lage mit toter Oma, streitenden Eltern, vom Freund verlassen und in ein Sommer Camp abgeschoben, bringt so viel Stärke auf sich noch den Problemen ihrer besten Freundin zu widmen ohne sich über die eigenen zu beklagen? Ich hätte es nicht geschafft diesen Haufen an Problemen weg zu schieben für eine beste Freundin, von der ich glaube das sie so langsam zu einer Sch... wird. Ich glaube, ich an Kylies Stelle hätte mir gewünscht, dass wenigstens sie mir mal zu hört. Tut mir leid, spätestens da hätte ich Kylie den Hals umdrehen wollen. 
Und dann ist da auch noch diese bescheuerte Camp Leiterin, die es fertig bringt diese ganze Sache mit den übernatürlichen Wesen einfach nur lächerlich dar stehen zu lassen oder besser noch wie eine Freakshow! Was soll das? So macht das doch überhaupt gar keinen Spaß. Spätestens da war mir klar, dass mich zwischen „wie House of Night“ und „schlechter als House of Night“ bewege.

Und dann? Ja dann kamen die Jungs. Derek und Lucas. Derek der aus sieht wie Kylies Ex, nur besser. Den kann ich ja noch irgendwie verstehen. Ein bisschen Herzschmerz, ein wenig Ähnlichkeit und ein bisschen rosa-rote Brille und schon sieht die Welt nicht mehr ganz so grau aus. Und ich kann sogar Kylie verstehen, wenn sie ihn toll findet und ihm doch nicht zu nahe kommen möchte. Aber dann noch Lucas dazu? Der „bad boy“, der gefährlich und sexy ist? Der ein Geheimnis mit sich rum schleppt, das man unbedingt aufdecken muss und den Kylie noch von früher kennt? No way! Das ist wieder zu viel des Guten! 

Aber jetzt mal was positives! Kylies Hütten-Genossinnen im Camp, Miranda und Della. Die beiden kommen ungefähr so daher: 
Miranda und Della: “Hi, wir sind deine Mitbewohner! Uns ist egal wer du bist, wir mögen dich solange du keine Geister mit in die Hütte bringst, die finden wir nämlich gruselig! Und außerdem mögen wir uns eigentlich nicht!“ 
Miranda: “Elender Blutsauger!”
Della: „Bescheuerte Hexe!”
(Strecken sich gegenseitig die Zunge raus)

Die beiden sind echt süß. Jede für sich und zusammen noch mal doppelt. Die beiden sind sich ständig am streiten über jede mögliche Nichtigkeit. Einfach nur ein irrsinniges freundschaftliches Gekabbel. Beide haben ihre eigenen Probleme, die man im Lauf des Buches sehr schön zu sehen bekommt, aber dennoch sind sie nicht auf sich fixiert, sondern versuchen wirklich Kylie zu helfen, genauso wie sie versucht ihnen zu helfen. Das ist eine Freundschaft, die mir wirklich richtig gut gefallen hat und in der ich auch ein bisschen was von meinen Freundschaften in der Schule erkennen konnte. Aber leider hat gerade Miranda einen totalen Nachteil, sie kann es nicht lassen den Jungs „hinter her zu sabbern“. Zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Das hat leider mein Bild von ihr wieder ein bisschen ruiniert.

Was die Männerwelt dieses Buches angeht, so hab ich ja schon zwei genannt, den „good boy“ Derek, den man wohl am besten mit Schwiegermuttersliebling beschreibt und Lucas, der „bad boy“, der Gangster Typ, wenn man so will. Aber dann ist da noch der Gestaltwandler, dem ich leider irgendwie ein bisschen schwul fand und der Vampir der in die Camp Leiterin verschossen ist. Den ich absolut toll fand. Oder anders gesagt einzelnd gesehen sind die Jungs gar nicht mal so übel, aber als „Love Interests“ find ich sie auch nicht gerade berauschend.

Und leider bin ich auch nie wirklich dahinter gekommen, wer nun eigentlich wirklich die Bösen sind und was ihr wirkliches Ziel war. Ja gut, es sind immer wieder Andeutungen gemacht worden, aber es hat nie eine hervorgehobene Rolle gespielt. Wenn diese Problematik die ganze Reihe umfassen soll, dann muss ich echt sagen, dass die Autorin keine gute Arbeit geleistet hat. Es ging eigentlich immer nur um Kylie und ihre Probleme damit das sie Übernatürlich sein soll, darum dass sie sich in Lucas und Derek verliebt, dass sie mit ihren Eltern Schwierigkeiten hat und und und. War wirklich schade drum, denn ich glaube das es wirklich viel Potenzial hatte. 

Es waren nicht mal wirkliche Überraschungen zu finden. Keine interessanten Wendungen und eigentlich hat mich nur eine Frage wirklich beschäftigt: Was ist Kylie nun für ein Wesen? Daher hab ich meine Meinung auch von 5 Sternen auf 4 runter gesetzt. Und wer wissen möchte, wie ich auf den Gedanken gekommen bin, die Rezension mit kleinen Dialogen zu spicken und außerdem ein wenig Lachen möchte, sollte hier nachsehen: Gemmas Rezension auf Goodreads

4 von 10 Punkten
Bedenklich!

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen