7. Juni 2014

[Rezension] Charlie Huston - 02 - Blutrausch

* Amazon *

Handlung

Joe Pitt hat zwei Probleme. Erst mal hat er kein Geld mehr und zum anderen hat er kein Blut mehr. Beides muss man irgendwie aus der Welt schaffen und da her nicht mehr für die Koalition arbeiten kann muss er sich wohl oder übel an seinen alten „Freund“ Terry wenden. Die Aufgabe scheint simpel wie einfach: Finde heraus wer die Frischlinge mit Drogen versorgt. Aber wenn Joe Pitt kennt, der weiß, dass einfach noch nie sein Fall war.

Mein Fazit

Band 2 kam gemeinsam mit Band 1 zu mir geflattert, von Band 3 ist leider noch nicht viel zu sehen, aber was nicht ist kann ja noch werden. Da Band 1 mir schon gefallen hatte war ich gespannt wie es in Band 2 weiter geht.

Joe hatte sich im letzten Band wohl gerade mit Müh und Not aus seinen Problemen retten können und dabei seinen Auftrag irgendwie doch erfüllt, wenn auch nicht ganz so wie er erwartet hatte. Allerdings hatte er es geschafft, dass die Koalition ihn nun nicht mehr duldet und sagen wir so Joe schien auch nicht so richtig gut Freund mit der Society zu sein.

Das Buch setzt an wo es aufgehört hatte, naja nicht wirklich, aber im Prinzip schon. Joe hat eben zwei große Probleme, ihm gehen Geld und Blut aus. Und beides ist für den modernen Vampir ohne nennenswerte Connections nicht gerade einfach zu bekommen.

Die Art der Bezahlung ist abhängig davon, für wen ich arbeite. Entweder Blut oder Geld. Leider hatte ich schon eine ganze Weile keinen Job mehr.
Blutrausch, Charlie Huston, Seite 28

Tja und so einfach der Job auch erscheint, Joe schafft es daraus eine Aktion zu machen, die mal wieder ihres gleichen sucht. Er legt sich mit der Koalition an, er legt sich mit der Society an und mit dem Hood und ... ach ihr wisst schon wie ich das meine. Der einzige mit  dem Joe sich nicht anlegt ist Daniel und mit Daniel würde ich mich auch nicht anlegen. Der ist echt ne Nummer für sich.

Und während unser kleiner Anti-Held mal wieder von einem Problem zum nächsten stolpert kommt einem manches Mal schon die Frage, warum zur Hölle Joe den ganzen Wahnsinn eigentlich auf sich nimmt. Schließlich gibt es bei ihm nun wirklich kein typisches Helden-Motiv, es will nicht die Society oder die Koalition retten und den Hood sicherlich auch nicht. Aber leider hat Joe die Angewohnheit seine Nase in Probleme zu stecken, die eine Nummer zu groß sind und sich dann dermaßen festzubeißen, dass er nicht mehr los lassen kann. Und damit rennt er von einer Ecke zur anderen und manchmal wirklich mit mehr Glück als Verstand (oder auch nur den Funken einer Ahnung was er da eigentlich macht).

Joe ist schlicht einfach der perfekte Anti-Held, keinen Bock keine Ahnung, keinen Plan, aber Hauptsache er bekommt das raus was er wollte, Zugeständnisse werden nur Hände ringend angenommen. So ist Joe.
Aber es ist nicht und bleibt nicht einfach seine Anti-Held-Manier, die ihn so sympathisch macht. Es ist eigentlich eher der Fakt, dass er es schafft trotz all diesem „Anti“ noch sympathisch zu bleiben. Es ist schwer zu sagen warum, aber manchmal ist er einfach nur zum Augenverdrehen und schmunzeln.

Das Glas bricht. Was mich nicht besonders wundert. Eher überrascht mich, dass es nicht vorher schon zu Bruch gegangen ist, als der zuckende irre mich dagegengeschmettert hat. Nicht, dass das so außergewöhnlich für diesen laden wäre. Im ersten Jahr nach der Eröffnung mussten sie gleich mehrfach das Schaufenster ersetzen. Schließlich fanden die Besitzer wohl, es wäre auf lange Sicht billiger, in Sicherheitsglas zu investieren. So mussten sie die Scheibe nicht nach jeder Schlägerei erneuern. An sich ein ganz vernünftiger Gedanke. Ich will mich nicht beschweren.
Blutrausch, Charlie Huston, Seite 9

Da haben wir es doch auch glich, wir sind noch nicht mal so ganz angekommen, eigentlich noch gar nicht und schon verdreht man gleichermaßen die Augen, als das man schmunzeln muss. Ich mein welcher Held bringt es fertig auf der ersten Seite in einer Schlägerei zu landen und sich dabei auch noch Gedanken über die Scheibe zu machen, gegen die er gerade geschmettert wird. Und vor allem wie hat er das eigentlich wieder geschafft? Joes halt. Dafür liebe ich diesen Typen einfach. Er ist eben kein glatt polierter Vampir-Adonis, dem man sich sofort an den Hals.. pardon... an die Brust... nee das ist auch nicht besser. Ach vergesst es egal wohin man sich bei einem Vampir schmeißt es passt doch nicht. Aber ihr wisst bestimmt wieder einmal was ich meine, nicht wahr?  Joe ist eben nicht perfekt, er hat keine perfekten Manieren und er gewinnt nicht unbedingt jede Schlägerei und wenn er gewinnt muss er meist auch noch einstecken und siegt eben nicht mit dem kleinen Finger.

7 von 10 Punkten
Packend!

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