7. Juli 2014

[Rezension] George R. R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer - 08 - Die dunkle Königin

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Handlung

Königin Regentin Cersei Lennister herrscht über Königsmund und alle Teile Westeros, die sich ihr angeschlossen haben, doch von einem endgültigen Frieden kann kaum die Rede sein. Intrigen scheinen in Königsmund zum Alltag zu gehören. Unterdessen regen sich die Eisenmänner unter ihrem neuen König und beginnen mit ihren Überfällen. Und auch im Süden scheint sich ein neuer Sturm zusammen zu brauen. Und Kleinfinger den Frieden auf der Eher waren können und welche Pläne hat er für seine kleine Bastard Tochter?

Mein Fazit

George R. R. Martin ist mittlerweile einer der bekanntesten Autoren dieser Zeit, mit seiner Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ hat er einen Epos geschaffen der wirklich seines gleichen Sucht. Auf Deutsch sind mittlerweile 10 Bände veröffentlicht, im Original 5, während der 6. Band sich bereits in der Vorbereitung befindet. 

Der 8. Band der deutschen Übersetzung ist der letzte Band unter dem Banner von Blanvalet veröffentlicht wurde. Als Cover wurde das Wappen des Hauses Arryn gewählt, was durchaus passend ist, wenn man sich erst mal durch die vielen Seiten und Geschichten gekämpft hat. Aber wie schon bei den vorherigen Bänden bin ich auch dieses Mal wieder dem Design der Wappen verfallen (besonders der Blauton hat es mir angetan). 

Und überraschend oder nicht, selbst beim achten Band war die Spannung immer noch groß, die Entwicklungen überraschend und das Ergebnis unerwartet und noch immer nicht gänzlich klar. Besonders in den Momenten in denen man mit anderen über die Entwicklungen spricht, wird einem doch eigentlich erst wirklich klar, was eigentlich genau passiert ist und was das eigentlich wirklich bedeuten könnte und erst dann wird einem wirklich klar wie dringend man den nächsten Band doch lesen möchte. Und das im achten Band, das ist eine der Tatsachen, die mich immer wieder überraschend. 
Man findet immer wieder Figuren, deren Werdegang man mit Begeisterung verfolgt, genauso wie man auch immer jemanden hat, denn man nicht leiden kann und manchmal ändern sich diese Blickwinkel eben auch. Das ist denke ich einer der Reize dieser Reihe. Wenn man erst mal mit der Tatsache zurechtkommt, dass man förmlich mit Figuren überschüttet wird. Irgendwie findet sich immer mindestens eine Figur, mit der man mit fiebern kann. 
Aber was den Reiz auch ausmacht ist, so denke ich zumindest, dass man sich einfach nicht auf eine Figur festlegen kann, man kann nicht sagen, wer der klassische Held ist, die eine Hauptfigur, die alles überstehen kann, denn jede Figur ist sowohl gut und hat ihr Ziel, als das sie auch böse ist und Dinge vollbringt die schrecklich sind und vielleicht nicht immer ihren Zielen dienen. Bringen sie sich in Gefahr, so ist es nicht sicher, dass sie heil und unbeschadet daraus hervor gehen, es kann passieren, dass sie in dieser Gefahr umkommen und andere ihren Platz einnehmen, denen es eben gerade erst durch das Scheitern eines Anderen möglich ist. Das ist eine der ungewöhnlichsten Dinge, die man wohl über Martins Figuren sagen kann. Ihr Leben ist nie sicher und das ist etwas das viele andere Autoren nicht immer umsetzen.

Was hat mir an diesem Buch besonders gefallen? Viele werden mich an dieser Stelle für völlig bescheuert halten, aber ich finde es unglaublich spannend zu beobachten was mit Cersei Lennister in Königsmund passiert. Versteht mich nicht falsch, ich halte sie definitiv für eine falsche Schlange, die sich nur um eine, vielleicht zwei Personen kümmert. Sich selbst und ihren Sohn Tommen. 
Aber und darum liebe ich ihre Abschnitte in den Büchern so, ich bin ein absoluter Fand von Intrigen und diesen feinen Spielchen, die damit verbunden sind. Und mal ehrlich wenn Cersei etwas ist, dann die Königin der Intrigen (wer der König ist lassen wir gerade noch mal offen). Sie versucht alles unter ihre Kontrolle zu bekommen und nach ihrer Nase tanzen zulassen, ohne jemandem offenkundig auf die Füße zu treten. Aber mittlerweile nimmt ihr Netz interessant Ausmaße an und ich bin einfach gespannt, wann die ersten Fäden reisen und sich Löcher ergeben, die man nicht mehr flicken kann. Das macht Cersei für mich zu einem der interessanteren Charaktere.

Daher wird es wohl auch nicht überraschend, dass ich eine gewisse Sympathie für Kleinfinger und seine momentane Position hege. Schließlich ist er mein König der Intrigen. Es ist schwer abzusehen, was dieser Mann eigentlich genau plant, aber anders als Cersei scheint er sein Netz wesentlich mehr mit Bedacht zu weben, so dass es noch mehr als unwahrscheinlich erscheint das dort Löcher auf tauchen.  
Und wenn ich dann noch daran denke, was er in diesem Buch so gesagt und getan hat, da könnte ich glatt das Quietschen bekommen. Ich bin wirklich gespannt, wo es Kleinfinger hin verschlägt. 
Natürlich gibt es nicht nur Figuren die mich interessieren, sondern auch einen ganzen Haufen, den ich eher langweilig finde. Hier führt Brienne von Trath die Liste recht unangefochten an. In meinen Augen tut sie nämlich immer noch nichts anderes als von A nach B zu rennen, wobei sie bei C besser aufgehoben wäre und eigentlich hat sie auch überhaupt gar keine Ahnung von irgendwas. Mich nervt sie irgendwie nur. Wenn jemand einen interessanten Aspekt an ihr findet, der möge mir bitte Bescheid sagen ich wäre bereit ihn zu berücksichtigen. Aber ich muss sagen, dass sie in der Serie durchaus gut dargestellt zu sein scheint, jedenfalls passt die Schauspielerin irgendwie mit meinen Vorstellungen zusammen, auch wenn ich sie vielleicht nicht ganz so blond gemacht hätte ^^
Und auf Platz zwei dieser Liste hängt für mich Samwell rum, der sich zwar nicht mehr auf der Mauer befindet, aber immer noch fett und feige ist, auch wenn er doch ein bisschen mutiger geworden ist. Ich kann mit ihm einfach nichts anfangen, mal abgesehen von den paar weißen Wanderern die er vor einigen Büchern getötet hat, hat er bis her nicht viel vollbracht. Das einzige was an ihm interessant ist, ist Meister Amon, der ist nun mal einfach interessant. Da kann man wohl nicht viel dran rütteln... Obwohl auch Sam in diesem Buch eine interessante Information hatte, aber dennoch hoffe ich, dass er seinen Job erst mal erledigt hat und jemand anderes seinen Platz einnimmt.

Was bleibt noch zu erzählen? Achja, hatte ich beim letzten Mal erwähnt, dass mich der Süden, also Dorne unheimlich interessiert? Jetzt weiß ich, das ich mit dieser Vermutung richtig lag. Ich bin recht begeistert vom Süden und den Dingen, die dort ablaufen und gerade mal ans Licht gekommen ist. Ich hoffe ja wirklich, dass ich auf diese Dinge im nächsten Band nicht verzichten muss, das wäre wirklich schade.

Wiedermal habe ich mich weniger auf den Inhalt dieses Buches bezogen, obwohl ich sagen muss, dass man doch den einen oder anderen Hinweis finden kann, wenn man will, aber ich glaube ich habe nicht zu viel über das Buch verraten. Zusammen fassen kann man wohl einfach nicht. Ich bin gleichzeitig froh und traurig, dass mir momentan nur noch 2 Bücher dieser Reihe fehlen. Denn das Lied von Eis und Feuer ist wirklich eine Saga die mehr als meisterhaft geschrieben ist.

10 von 10 Punkten
Meisterhaft!



Das Lied von Eis und Feuer

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