17. September 2014

[Rezension] Cornelia Funke - Der Herr der Diebe

* Amazon *

Handlung

Der Herr der Diebe - das ist der geheimnisvolle Anführer einer Kinderbande in Venedig, die er mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen über Wasser hält. Keiner kennt seinen Namen, seine Herkunft. Auch nicht Prosper und Bo - zwei Ausreißer, die auf der Flucht vor ihrer Tante und dem Detektiv Victor Unterschlupf bei der Bande gefunden haben. Als Victor den Kindern tatsächlich auf die Spur kommt, bringt er dadurch alle in Gefahr. Aber endgültig scheint die Gemeinschaft der Bande aufzubrechen, als ein rätselhafter Auftrag, erteilt von dem mysteriösen "Conte", die Kinder auf eine Laguneninsel führt. Diese Insel, von außen unbewohnt und einsam scheinend, birgt ein Geheimnis, das alles verändert.


Mein Fazit

Der Herr der Diebe ist mein drittes Buch von Cornelia Funke und bildet momentan den Abschluss meines Versuchs diese Autorin etwas besser kennen zu lernen.

Die Geschichte dreht sich um die Waisenkinder Prosper und Bo, die vor ihrer Tante nach Venedig geflüchtet sind und sich jetzt mit der Diebesbande des Herrn der Diebe durchschlagen. Das Ganze wird dann noch von einem Hauch Magie durchzogen und erweist sich damit als die perfekte Ausgangslage für eine richtig schöne Geschichte.

Die Handlung setzt sich aus vielen kleinen Aspekten zusammen, das Überleben der Diebesbande, die Angst gefunden zu werden, die Identität des Herrn der Diebe und da kommen sicher noch ein paar zu. Es ergibt sich einfach ein stimmiges Gesamtbild, dass nicht nur Spannung, sondern auch Abenteuer verheißt. 
Das Ganze in den Kanälen und Gassen von Venedig und es bekommt ein ganz besonderes Feeling. Venedig ist schließlich eine ganz besondere Stadt, wo sonst bestehen die Straßen aus Wasser und wachen Löwen über die Stadt? Auch die Orte in der Stadt, die Cornelia Funke sich herausgepickt hat unterstützen dieses Feeling. Ein gutes Beispiel ist sicherlich das Sternenversteckt, das eigentlich nur ein altes Kino ist, aber von den Kindern in eine gemütliche Räuberhöhle verwandelt wurde.

Die Frage nach der Identität des Herrn der Diebe und sein Ruf spielen natürlich auch noch eine wichtige Rolle, aber er selbst als Figur erinnert mich ein wenig an Peter Pan. Er kümmert sich um seine „verlorenen Jungs“, bietet den Erwachsenen die Stirn und scheint vor nichts Angst zu haben. Somit ist er sicherlich eine Figur, die gerade jüngere Leser anspricht und für sich gewinnen kann. 

Auch Prosper und Bo scheinen regelrecht dafür gemacht zu sein jüngere Leser anzusprechen. Sie sind alleine auf der Welt und bieten dabei dann noch den verhassten Erwachsenen die Stirn und erleben in Venedig noch eine ganze Menge haarsträubende Abenteuer. Welches Kind träumt nicht von so einem Leben? Schön ist, das Cornelia Funke auch ein wenig die düsteren Elemente beleuchtet und die Frage stellt, was Bo und Prosper zum Beispiel im Winter machen sollen, wenn es kalt wird. Es ist also nicht völlig verklärt. 

Die Erwachsenen, die sich durch dieses Buch schleichen sollte man aber auch nicht vergessen. Sie erfüllen in meinen Augen eher die Aufgabe zu zeigen, dass man nie wirklich erwachsen werden muss und sich immer noch ein wenig Kindlichkeit bewahren kann, selbst wenn man erwachsen ist und eigentlich öde und langweilig sein sollte. Der Herr Detektiv ist das beste Beispiel, denn er liebt es scheinbar sich zu verkleiden, besonders mit Bärten.

Ich möchte fast sagen, dass dies Buch eine moderne Abwandlung von Peter Pan ist, aber dafür fehlt wohl ein bisschen Magie. Trotzdem erinnert es mich immer wieder daran. Mit dem Herrn der Diebe und seiner Bande, die Flucht vor den Erwachsenen. 

Insgesamt hat Frau Funke in meinen Augen ein wirklich schönes Werk geschaffen, das abenteuerlich und magisch ist, dabei aber nicht übertreibt und gerade jüngere Leser einwickelt und gefangen hält. Ein gelungener Abschluss für meinen Ausflug in die Welt von Cornelia Funke.

7 von 10 Punkten
Packend!

3 Kommentare:

  1. Schön, dass es dir so gut gefallen hat! Ich denke auch dass es vor allem jüngere Leser anspricht und ansprechen soll, aber auch für Erwchsene ist es doch ein schöner Ausflug in eine abenteuerliche, kindliche Welt. Solange man sich einen Funken behalten hat reist man doch einfach gerne mal zurück und erinnert sich an die Träume von Abenteuer und Aufregung, die man hatte :)

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    1. Ja, es war irgendwie schön zu lesen. Da wurde man echt dran erinnert, warum man Peter Pan so mochte und nie erwachsen werden wollte ^^

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