Cody McFadyen - Der Menschenmacher
Handlung
David, Charlie und Allison haben etwas gemeinsam, ihren Adoptivvater. Und mit ihm eine Vergangenheit, über die besser niemand je ein Wort erfährt. Doch scheint die Vergangenheit nicht vergangen bleiben zu wollen, sondern holt sie mit aller Macht wieder ein. Eine Nachricht mit dem Wort „Evolviere“, Videobotschaften und wahnsinnige Aufträge. Kann es wirklich wahr sein das ihr Vater wieder auf getaucht ist?Mein Fazit
Eigentlich war „Der Menschenmacher“ nur als Geburtstaggeschenk für meinen Vater gedacht gewesen. Thriller sind doch eher sein Genre als meins. Ob es was war? Konnte ich da auch noch nicht wirklich sagen, ich hatte nur hier und da ein paar Leute gesehen, die es gelesen haben und es klang vom Rückentext auch nicht gerade schlecht. Richtig neugierig bin ich dann doch eher geworden, als mein Vater diesem Buch die Definition „böses Buch verpasst hat.Und ich muss jetzt nachdem ich das Buch ebenfalls gelesen habe sagen, ja es ist definitiv ein böses Buch. Obwohl es sich leicht lesen lässt und sich bis auf ein paar kleine Stellen logisch verhält, so ist es doch alles andere als leichte Kost. Es geht einem wirklich unter die Haut und das nicht gerade auf die „wohlig-warme“ Art, sondern eher auf eine „Rasiermesser-Art. Eine Gänsehaut ist praktisch ein stetiger Begleiter, wenn man sich auf dieses Buch einlässt. Dabei ist es erstaunlich, dass dieses Buch zwar sehr, sehr fies ist und man sich alles wirklich gut vorstellen kann und es dadurch eben auch sehr deutlich wird, aber es vermeidet dabei doch die detaillierte Darstellung der Gewalt an David, Charlie und Allison, wobei natürlich nicht gänzlich auf die Gewalt verzichtet wird. Es wird an einigen Stellen doch sehr blutig. Was das ganze sicherlich noch schlimmer macht. Das Bild, das sich aus dem was nicht geschrieben ist und man sich vorstellt und dem was geschrieben ist, ist sehr lebhaft und klar. Das sorgt einfach unheimlich gut für eine Gänsehaut, zumindest erging es mir so.
Die Geschichte, die in diesem Buch erzählt wird, trägt genauso dazu bei dieses Buch „böse“ zu machen, wie die Art, wie sich das Grauen aus den Seiten schleicht. Die Geschichte besteht aus einer Mischung von Gegenwart und Vergangenheit. Das eine bedingt das andere, jeder Abschnitt stellt ein neues Puzzelteilchen auf dem Weg zum Gesamtbild dar. Man weiß eine ganze Menge Dinge, wie beispielsweise die Tatsache, dass der Adoptivvater der drei Jugendlichen sie aus einem bestimmten Grund gequält hat und das eben auch ein bestimmter Sinn für ihn dahinter steht, aber man bekommt lange Zeit nicht mit, wie er zu diesem Mann, der Kinder quält wurde. Und genauso ist klar, dass dieser Mann für David, Charlie und Allison das nackte Grauen ist, aber man versteht nicht, wie es sein kann, dass er ihnen immer noch Angst ein jagen kann, denn schließlich haben sie ihn doch getötet. Man kommt nie an den Punkt an dem man sagt, dass es jetzt unbedingt weiter gehen muss, es muss doch jetzt endlich mal wieder etwas spannendes kommen. Es ist fast schon egal, ob man Gegenwart oder Vergangenheit liest, beides ist einfach nur gut gemacht. Das einzige, was mich an der ganzen Geschichte gestört hat war der Schluss. Leider wurde es da ein bisschen unlogisch und ein wenig schnell. Es baute sich alles langsam und gleichmäßig auf, aber als der Knall kam überschlug sich einfach alles und man konnte eigentlich alles über den Haufen werfen. Irgendwie machte es schon Sinn, aber man hatte das Gefühl das der Autor sich einfach unheimlich beeilen wollte und es möglich schnell zum Ende bringen wollte. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass er sich da ebenfalls mehr Zeit mit gelassen hätte.
Insgesamt ist „Der Menschenmacher“ ein Thriller, der einem wirklich unter die Haut geht und von dem man nicht mehr lassen kann, wenn man erst mal dabei ist. Allerdings ist er wirklich nichts für jemanden mit schwachen Nerven und zu lebhafter Fantasie. Man muss schon ein bisschen Distanz wahren, sonst zieht einen dieses „böse Buch“ mit in den Abgrund.
9 von 10 Punkten
Fabelhaft!
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