25. Dezember 2013

Vitali Sertakov - Cryonic - 01 - Der Dämon erwacht




Handlung

Arthur Koval wacht nach 120 Jahren aus einem selbst gewählten Kälteschlaf auf und muss erkennen, dass er der letzte Mensch einer verlorenen Weltordnung ist. 2126 ist die Welt nicht mehr das was sie einmal war. Regierungen und Systeme sind verschwunden, es bestehen nur noch kleine Kommunen, die mal mehr mal weniger mit einander im Streit liegen. Doch wie soll Arthur sich nur in dieser Welt zu Recht finden, die scheinbar nach ihren ganz eigenen Regeln funktioniert. Aber irgendwie muss er es schaffen.

Mein Fazit

Eine Dystropie für Erwachsene. So einfach lässt sich das Buch beschreiben. Aber ich glaube ich möchte es nicht unbedingt einfach sagen. Denn das wäre nun ja eben einfach zu einfach. ☆~(ゝ。∂)Also werde ich mal wieder auf meine Art und Weise los plappern und sehen wo mich das hinführt! Und bevor ich es am Ende vergessen: Vielen lieben Dank an den Pieper Verlag, die mir dieses Buch zur Rezension überlassen haben.

Die ganze Geschichte beginnt mit diesem Mann, der keine Ahnung hat wo er ist, wer er ist, wann er ist und warum er ist. Um es mal einfach auszudrücken, man beobachtet wie er seine „kleine“ Umgebung nach und nach erkundet und seine Erinnerungen ebenso langsam wieder zu ihm zurück kehren. Es ist richtig spannend und unheimlich das zu beobachten. Denn alles was dieser Mann - Arthur Koval - sieht und entdeckt, scheint darauf hinzudeuten, dass irgendwas Schlimmes passiert ist. Nur das kein Hinweis darauf gegeben wird, was nun eigentlich passiert ist. Es bleibt einfach alles im Dunkeln.
Gleichzeitig werden immer mehr Details über die Welt aufgedeckt, in der Arthur sich nun befindet. Seltsame mutierte „Hunde“, die die Fähigkeit entwickelt haben ihre Opfer zu hypnotisieren. Und andere Tiere auf die man wohl besser keinen Blick erhascht.

Dieser erste Eindruck war für mich sehr gelungen. Man spürte deutlich, dass irgendwas Schreckliches passiert ist, kann dies aber kaum mit Händen fassen. Genauso die Darstellung Arthur Kovals. Alles an ihm wirft die Frage auf, was mit ihm passiert ist und warum er sich überhaupt für einen so extrem langen Kälteschlaf entschieden hat. Alles sehr düster und sehr mysteriös.

Danach nimmt die Geschichte ziemlich an Fahrt auf und wird dabei leider auch ein wenig unlogisch. Arthur stellt nach allen „modernen“ Maßstäben einen wertvollen Besitz dar. Aber es wird ihm dennoch erlaubt, dass er sich wieder aus der Kommune entfernt. Warum? Wird mir nicht so ganz klar. Einen gesunden, kräftigen Mann, der auch noch unschätzbares Wissen besitzt einfach so gehen zu lassen macht nicht unbedingt viel Sinn. So jemanden will man doch eigentlich um jeden Preis behalten! Nun ja sei es wie es sei, ich habe so meine Vermutung warum dieser Teil eingeschoben wurde, denn schließlich ist es auch wichtig die „moderne“ Gesellschaft darzustellen und zu zeigen wie die Menschen 2126 leben.

Ich könnte jetzt wunderbar erzählen, was alles passiert, aber das lasse ich lieber. Arthur wird allerlei Abendteuer erleben, die ihn zu dem Dämonen machen, um den in diesem Buch doch eigentlich gehen soll. Die Handlung ist eigentlich recht interessant und sich sehr logisch. Nur leider konnte sie mich nicht restlos überzeugen und zwar aus dem was ich gleich erzählen werde.

Betrachtet man das Cover, für das sich der Pieper Verlag entschieden hat und nimmt den Reihennamen „Cryonic“ so erwartet man eher Science Fiction. Und die Elemente des Kälteschlafs und die dystopische Welt passen auch sehr gut dazu. Und sicherlich ist dieses Buch auch bis zu einem gewissen Grad auch ganz eindeutig Science Fiktion. Aber je mehr man liest je weniger will diese Beschreibung einer „Zukunftsliteratur“ passen. Denn es gibt eindeutig Elemente, die man eben nur sehr, sehr schwer da einfügen kann. Da möchte man doch eher Wörter wie magisch und fantastisch heranziehen und entfernt sich doch stark von Science Fiktion Elementen. Ich kann den Daumen nicht mit Bestimmtheit drauf legen, aber es sind für mich Elemente, die ich eher der Urban Fantasy bzw. Contemporary Fantasy zu ordnen würde, obwohl mir auch das schwerfällt.
Sollte ich mich auf einen Begriff festlegen, so würde ich wohl den tollen Begriff verwenden, den ich gerade beim Wikipedia-befragen gefunden habe, nämlich „Science Fantasy“. Das trifft es vom Begriff eher doch sehr gut und besonders wenn man sich dann noch an sieht was über dieses Genre gesagt wird: "science fiction makes the implausible possible, while science fantasy makes the impossible plausible".

Und aus diesem Grund ist es für mich einfach nicht völlig überzeugen. Gut und schön, irgendwie wird das unglaubwürdige tatsächlich möglich und das unmögliche glaubwürdig, aber es passt für mich nicht. Natürlich, sicher ich habe mit Harry Dresden oder Alex Verus schon Bücher lesen, in denen magische Elemente in unsere „normale“ Welt einfließen und ich fand es toll. Und ich bin wie so viele dieser Tage ein Fand von „Die Tribute von Panem“ und freue mich darauf mit allen anderen bei Divergent zustimmen zu können. Und ich habe auch schon ein Buch gefunden in dem es sogar Drachen in unserer „normalen“ Welt geben soll. Aber in diesen Fällen waren die Ursprünge immer magisch und nicht genetisch! Es waren eben keine Mutationen, die auf natürliche oder unnatürliche Weise provoziert wurden, sondern sie stammten aus Sagen und Mythen und wie man sie alle nennen möchte. Dieser genetische Aspekt, ist der Grund warum ich mich nicht so richtig auf dieses Buch einlassen konnte und auch nach sage und schreibe Dreivierteln des Buches immer noch nicht sicher war, was ich von diesem Buch halten soll.

Nichtsdestotrotz war es spannend! Es war interessant, was mit der Menschheit, mit Arthur Koval und mit der neuen Gesellschaft so alles passiert. Man konnte nicht bestimmen welche Richtung das ganze nun wirklich gehen würde. So gesehen war es eben alles stimmig. Man konnte den Sinn erkennen und man merkte, dass der Autor sich viel Mühe gemacht hat diese Welt mit seinen Elementen zu entwickeln und den Plot angepasst hat an diese Welt. Alles keine Frage. Sicherlich könnte ich an dieser Stelle auch die verschiedensten Dinge nennen die ein wenig fragwürdig sind und bei denen man sich eben doch fragt, was der Autor damit bezweckt hat, aber das will ich eigentlich gar nicht, denn diese Dinge kann man wirklich in jedem Buch finden, irgendwas ist immer ein bisschen danebengegangen. Aber alles in allem war es kein schlechtes Buch. Das kann und will ich einfach nicht sagen. Dieses Buch ist einfach ein bisschen anders. Nur es war eben nichts für mich.

Also wer auf der Such nach einem Buch ist, dass ungewöhnlich ist und kein Problem hat wenn Science Fiktion auf Fantasy trifft,  der wird das sicherlich in diesem Buch finden. Science Fiktion meets Fantasy, aber eben für Erwachsene.

6 von 10 Punkten
Annehmbar
Ungewöhnlich, konnte nur nicht überzeugen.

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