Mittwoch, November 27, 2013 George R. R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer - 07 - Zeit der Krähen

Handlung

Cersie Lannister hat es dieser Tage alles andere als leicht, ihr Zwillingsbruder Jamie ist nicht mehr der Mann, der er einmal war, ihr ältester Sohn ist einem Gift zum Opfer gefallen und ihr Vater wird tot auf gefunden, auf dem Abort. Wen wundert es da, dass sie an allen Ecken und Enden den Schatten ihres jüngeren Bruders zu sehen glaubt. Aber dann sind da noch die Sorgen um ihren jüngeren Sohn und die Probleme die der Rest der Familie macht... 

In Dorne regt sich der Unfrieden. Die Sandschlagen fordern Rache für ihren toten Vater und scheinen sich mit nicht weniger als Krieg zufrieden zu geben und die junge Prinzessin Mycella befindet sich eben genau dort. Welche Pläne verfolgt Arianne Martell mit dem jungen Mädchen?

Genauso frag würde ist das Leben das Ayra Stark nun eingeschlagen hat, denn sie befindet sich nun weit fort vom Spiel der Throne und ihrer Familie, in Braavos. Welchen Weg wird sie einschlagen und wird sie im Haus von Schwarz und Weiß bleiben?

Auch die Eisenmänner scheinen sich neu zu erheben. Denn was nicht tot ist kann nicht sterben, es erhebt sich, stärker als zuvor. Der alte König ist gestorben, doch wer wird ihm nachfolgen und welchen Weg wird er wählen. Oder wird es gar eine Überraschung geben?

Mein Fazit

Mal wieder eine der fieseren Rezension, weil es viel zu sagen gibt und noch mehr zu verraten, aber dafür sind Rezensionen doch eigentlich nicht da, oder? Ganz ohne werde ich wohl nicht auskommen, aber ich hoffe ihr werdet es mir vergeben.

Nach dem was im letzten Band, gleichgültig ob man den deutschen oder den englischen nimmt, war eigentlich klar, dass ein Neuanfang her musste oder zumindest eine Neuorientierung. Man könnte ja schon fast von einem Tabula rasa sprechen, was die Könige angeht, aber so ganze stimmt das wohl auch nicht. Dennoch ist so ziemlich alles durcheinander gewirbelt worden und muss sich jetzt wieder setzen. Das das nicht so spannend sein kann wie eine Schlacht gegen die Wildlinge oder ausgewachsene Intrigen, das kann man sich wirklich an einer Hand abzählen. Aber ist dieses Buch deshalb weniger gut als das letzte? Ich würde sagen: nein (mit ein paar Abstrichen).

Gelangweilt hat mich an diesem Buch besonders die Geschichte von Brienne. Sie war ja noch nie die Hellst, die Schlauste oder die Schönste, davon dass sie die Spannenste war wollen wir doch gar nicht mehr reden. Der ganze Reiz ihrer bisherigen Geschichte war Jamie! Und der ist nun mal nicht mehr dabei. Sie eiert - anders möchte ich es nicht sagen - durch die Welt und versucht mal wieder ein Versprechen zu erfüllen, scheint der Sache aber auch nicht weiter näher zu kommen. Da bleibt wohl nur ein: Da muss man eben durch, es kommen bald wieder bessere Figuren.

Das war aber irgendwie schon das schlimmste in meinen Augen... Gut ich bin kein Freund von den Kranken, daher stehen die in dieser Wertung schlicht an Platz zwei. Aber das liegt mehr daran, dass ich sie nicht mag und weniger daran, dass sie langweilig wären. Das war eher nicht der Fall. Sie waren auf ihre Art sogar recht spannend, schließlich ist ihnen auch der König entrissen worden und sie müssen sich neu formieren und dazu kommt noch die Frage, was wird dieser neue König machen und können sie den Norden weiter halten oder werden sie ihn verlieren? Hier baut sich schon mal definitiv was Neues auf! Was das Ziel ist, ist noch nicht absehbar, aber es sind definitiv neue Figuren im Spiel der Throne zu sehen.

Dann sind da noch Kleinfinger und Sansa auf der Ehr. Man erfährt nicht sehr viel über das was dort vor sich geht. Aber man erfährt eben doch genug, das man ahnen kann, das Kleinfinger nicht vorhat sich aus dem Spiel der Throne herauszuhalten. Denn sonst würde er sich wohl kaum so um die Ehr und das Grüne Tal bemühen oder? Oh und natürlich wird noch mit keiner Silbe erwählt, was er mit Sansa vorhat, aber ich denke da werden sich schon bald die ersten kleinen Einblicke zeigen.

Gefallen hat mir natürlich auch wieder was aus Ayra Stark wird. Sie sucht und sucht und sucht ihren Weg zurück in den Norden, doch nun hat es sie an einen gänzlich anderen Ort verschlagen. Ob das gut oder schlecht ist kann man wohl noch nicht absehen, aber dass die Geschichte spannend weiter geht sagt schon der Name des Ortes an dem sie Zuflucht gefunden hat. Das Haus von Schwarz und Weiß.

Und schließlich und endlich war ich begeistert von der Tatsache, dass ein weiteres der alten Königreiche beginnt seine Spielfiguren aufzustellen und zwar Dorne. Die Dornischen waren bisher immer nur Randfiguren im Spiel der Throne doch durch den Tod der Viper im letzten Band hat sich ihre Situation völlig geändert und seine Töchter die Sandschlagen schreien förmlich nach Krieg. Doch wie die Entscheidung ausfallen wird ist hier noch offen. 

Also im Prinzip passiert schon richtig viel, nur eben nicht auf einer so heftigen Ebene wie im letzten Buch. Aber man spürt doch sehr deutlich, dass sich hier wieder allerhand aufbaut und ich bin wirklich sehr gespannt wie sich diese Geschichten weiter entwickeln werden. Da könnte man fast schon vergessen, dass verschiedene Figuren in diesem Buch gar keinen Raum gefunden haben, wie zum Beispiel Dany und ihre Drachen oder Stannis, der sich nun an der Mauer befindet. Daran kann man sicherlich zuknabbern haben, besonders wenn man seine Lieblingsfiguren in diesen Reihen hat. Aber ich würde mal behaupten, dass es sowieso gefährlich beim Spiel der Throne sein Herz an einen bestimmten Charakter zu verlieren. Und vergessen sind diese Figuren sicherlich nicht.

Man darf in meinen Augen also weiter gespannt sein, wie die zweite Runde im Spiel der Throne weiter geht. Dennoch war es sehr schade das man auf verschiedene Figuren verzichten musste, deren Reaktion man doch sicherlich gerne gewusst hätte. Aber so ist es nun mal bei dieser Maße an Figuren. Aber da auch die Spannung ein wenig gelitten hatte muss auch ich sagen, dass Band 7 nicht mit Band 6 mithalten kann und leider nicht die volle Punktzahl erhält.

8 von 10 Punkten.

Bemerkenswert!