14. Mai 2013

Jim Butcher - Codex Alera - 01 - Die Elementare von Calderon


Rückentext

Alle Einwohner Aleras können Magie wirken und die mächtigen Geister der sechs Elementare zur Hilfe rufen - nur der junge Tavi nicht. Doch als Intrigen und Bürgerkrieg das Reich zerreißen und die bösartigen Marat die Grenzen von Alera überschreiten, ruht das Schicksal Aleras auf Tavis Schultern. Jetzt steht einzig der Mut eines Schafhirten gegen nichtmenschliche Eroberer und die mächtigen Elementare der Verschwörer...

Erster Satz

»Der Lauf der Geschichte wird keineswegs von Schlachten, Belagerungen oder dem Sturz  von Herrschern bestimmt, sondern durch die Handlungen einzelner Personen.«

Handlung

Eigentlich wollte Tavi nur rasch die Schafe wieder einfangen, die ihm am Tag zu vor entkommen waren... Hätte er geahnt welchen Lauf die Geschichte nimmt, hätte er sich sicherlich nicht so angestrengt sie wieder zu finden. Den er und sein Onkel begegnen einem der gefürchtete Maratkrieger und seinem Totem, einem Herdentöter. Um seinen Onkel zu retten ergreift Tavi die Flucht.
Dabei läuft er der jungen Kusorin Amara über den Weg, die vom Ersten Fürsten ins Tal geschickt wurde um eine Bedrohung abzuwenden und mit schrecken muss sie erkennen, dass diese Bedrohung schon eingetreten ist. Nun heißt es für sie rasch handeln, denn nicht nur durch die schrecklichen Marat droht Gefahr, sondern auch durch mächtige Beschwörer aus dem inneren des Reiches. 
Auf dem Weg zum Grafen des Calderon Tals, der als einziger die Truppen in Alarmbereitschaft versetzen kann werden Amara und Tavi getrennt, wird es ihnen gelingen noch rechtzeitig beim Grafen anzukommen und ihm von der Gefahr zu berichten oder werden die Marat ins Calderon Tal einfallen und alles vernichten was ihnen in den Weg kommt?

Mein Fazit

Wie schreibt man eine Rezension über ein Buch, dass einem gefallen hat und einem doch nicht gefallen hat?! Ich weiß es nicht und auch nach gut einer Woche ist mir auf diese Frage noch keine Antwort eingefallen, aber das soll ja nun auch eigentlich nicht das Thema sein...

Jim Butcher hat nicht nur die Reihe „Die Dunklen Fälle des Harry Dresden“ verfasst sondern auch den „Codex Alera“. Und da ich den ersten Band von Harry Dresden doch sehr gut fand musste und konnte ich mich auch endlich an den ersten Band von „Codex Alera“ wagen. Den ich zugegebenermaßen schon eine Weile im Auge hatte, aber der mich bisher einfach nicht überzeugen konnte.
Warum eigentlich nicht? Ich denke das ist schon einer der Kritikpunkte den ich habe. Mir wurde einfach die Hauptfigur Tavi hier schon viel zu hoch gelobt. In einer Welt in der alle anderen Menschen Elementare nutzen können ist er, der dies nicht kann der Außenseiter und ausgerechnet er muss die Welt vor der Bedrohung durch die Marat retten. Ähm, möchte jemand noch mehr Klischee? Geht in meinen Augen fast schon nicht mehr. Darum habe ich mich auch erst dagegen gesträubt. Aber sei es wie es sei, ein Rückentext macht schließlich noch kein Buch aus und wer nicht wagt, der nicht gewinnt... Habe ich es bereut? Ich weiß es nicht...

Zunächst mal lernt man eine andere Hauptfigur kennen, Amara, die erst mal von der Bedrohung für das Reich von Alera erfahren muss uuuuund sie muss ihre Ausbildung beenden, klappt beides in gut 40 Seiten. Fand ich ja noch okay, sie vorstellen und weitere Figuren die Einfluss auf die Geschichte zu nehmen, aber damit kannten wir ja immer noch nicht unseren eigentlichen Helden Tavi, der dann in den nächsten Kapiteln vorgestellt wurde und ebenfalls ein wenig was über andere Figuren und Antagonisten mitbrachte... 
War ja ganz nett zu sehen, wie die Welten der beiden sind, aber damit sollte man doch mal meinen, dass die Geschichte endlich ihren Lauf nimmt und zwar zackig. Die Feinde sind da, die Bedrohung ist klar, jetzt geht’s doch eigentlich nur noch darum die richtigen Leute zu warnen und Verbündete zu finden, oder so denkt man zumindest. Aber nein Jim Butcher beginnt hier einen reichlich verschlungenen Pfad einzuschlagen. Es entstehen viele kleine Problemchen, die eigentlich nicht wirklich was mit der eigentlichen Bedrohung zutun haben... Ein Elementarsturm zieht auf, Tavi wird von einem böswilligen Wehrüberfallen, etc., etc., etc. So schlängelt sich die Handlung langsam aber sicher auf das Finale zu. 
Aber davon, dass die Rettung der Bewohner auf den Schultern von Tavi ruht merkt man eigentlich reichlich wenig. Also klar man weiß es irgendwie, weil der Rückentext es sagt, aber ist nun nicht gerade so das Tavi auszieht um ein Held zu werden, mystische Kräfte erwirbt oder sonst irgendwas spektakuläres tut, dass man ihn im Rückentext so hervorheben müsste.... 

Das hat mich alles irgendwie doch ziemlich enttäuscht, es war für mich einfach sehr viel Zeit- und Papierverschwendung. Ich würde mich gerne ein wenig mehr darüber auslassen, was mir besonders aufgestoßen ist, aber dann würde ich wohl doch ein wenig zu viel vom Inhalt verraten. Es dehnt sich einfach unheimlich aus durch diese ganzen kleinen Schlenker und Abschweifungen... Das hat definitiv dazu geführt, dass ich mich sehr schwer mit dem Lesen getan habe und mich immer wieder anhalten musste weiter zu lesen... Und alleine unter diesem Gesichtspunkt würde ich diesem Buch auch im besten Fall 4 Punkte geben, aber mit der Länge ist es ja dann doch noch nicht getan.

Denn eigentlich ist das was in diesem Buch steckt schon nicht schlecht. Es ist sicherlich nichts völlig neues. Aber welche Geschichte wurde nicht schon mal erzählt? 
Jim Butcher hat mit dem Reich Alera und seinen Figuren durchaus etwas geschaffen, das zweifelsfrei interessant ist. Einfach gesagt gibt es dort den Sklaven Faede der definitiv mehr ist als man auf den ersten Blick erkennt, was sich immer wieder in bestimmten Reaktionen des Mannes zeigt, aber was dahinter steckt, wer weiß das schon? Aber genauso gut kann man auch die Bedrohung nehmen die sich im Reich und gegen den Ersten Fürsten zusammen braut. Man lernt schnell die eine oder andere Figur daraus kennen, aber das es da mehr gibt als man ahnt ist genauso klar und der Schleier wird auch nur ein kleines Stückchen am Ende des Buches gelüftet (was definitiv dazu gut ist den Leser zum nächsten Buch zu motivieren). Aber auch die Bedrohung durch die Marat und den Einfluss den Tavi gewinnt stellen Dinge dar die durchaus nicht uninterssant sind. 
Aber das sind recht spezifische Sachen aus diesem Buch, ganz allgemein gesagt mag ich auch einfach die Idee der Elementargeister, die den Bewohnern von Alera je nach Veranlagung und Können zur Seite stehen. Sie sind mal eine neue Art der Magie. Eine die man mehr oder weniger zum Freund hat oder vielleicht auch zum Sklaven, das kommt wohl auch ein wenig auf die Sichtweise des Wirkers an. Man stellt sich unwillkürlich die Frage was die mächtigeren Wirker so alles anstellen können... 

Magie, Geheimnisse, Lügen, Intrigen, aber auch Freundschaften und Überraschungen spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle und machen viel aus von dem was der Autor erzählt. Es scheint ihm nicht nur um die große Bedrohung und den Kampf gegen diese zu gehen, sondern auch um die kleinen Dinge. Nicht mein Fall, wie ich schon sagte, doch ist es eigentlich auch etwas sehr gut gemachtes und schönes mit all diesen Dingen. Vielleicht ist es nicht überragend, doch gute 6 Punkte würde ich dafür schon geben, denn das war der Grund warum ich überhaupt weiter gelesen habe und warum ich dann auch immer längere Passagen lesen konnte.

Wie man sieht bin ich mir sehr uneins was ich von diesem Buch halten soll. Auf der einen Seite will es mir durch diesen Kaugummi-Effekt nicht gefallen, aber auf der anderen Seite ist die Geschichte doch sehr gut aufgemacht. 
Aber ich werde wohl definitiv weiter lesen, denn per Zufall (ich wollte was nachschlagen) hab ich mal auf der englischen Wikipedia Seite diese Reihe nachgeschlagen und so ein paar interessanten erspitzeln können, die mir verraten haben, dass wohl noch so einige interessante Dinge kommen werden. Manchmal sind Spoiler auch was nettes. ( ̄ー ̄)

Für das eine gibt es 4 Punkte, für das andere 6 Punkte, so ist die Wahl der Punktzahl zwar irgendwie doch nicht so leicht, aber ich werde mich für die Goldene Mitte entscheiden und das heißt:

5 von 10 Punkten
Erwartungsgemäß!

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