20. März 2013

Kai Meyer - Arkadien - 01 - Arkadien erwacht


Inhaltsangabe

Schon bei ihrer Ankunft auf Sizilien fühlt sich Rosa wie in einem alten Film - der Chauffeur am Flughafen; der heruntergekommene Palazzo ihrer Tante; und dann die Gerüchte um zwei Mafiaclans, die seit Generationen erbittert gegeneinander kämpfen: die Alcantaras und die Carnevares, Rosas und Alessandros Familien. Trotzdem trifft sich Rosa weiterhin mit Alessandro. Seine kühle Anmut, seine animalische Eleganz faszinieren und verunsichern sie gleichermaßen. Doch in Alessandro ruht ein unheimliches Erbe, das nicht menschlich ist.



Inhalt

Erster Satz

»"Eines Tages", sagt sie, "fange ich Träume ein wie Schmetterlinge."«

Cover und Titel

Das Cover der Taschenbuchausgabe ist nur eins: Klasse! Oder zumindest um Welten besser, als das Cover der gebundenen Ausgabe, das mich eigentlich gar nicht angesprochen hat. Hier lockt mich das Geheimnis der Familie Alcantara und der Familie Carnevares doch weit aus mehr. Eine junge Frau und eine Schlange, was verbindet die beiden? Auch die grünen Farbakzente auf den Schuppen der Schlange unterstreichen das Geheimnisvolle noch mal zusätzlich.
Der Titel ist auf seine Art nicht weniger passend als das Cover, doch auch ein kleines bisschen irre führend, zu mindest wenn man den Inhalt kennt *g* Rosa lernt die Welt der Arkadier kennen und muss sich mit dieser zurecht finden. Außerdem finden viele Dinge ein Ende oder vielleicht doch einen neuen Anfang? Das wird sich wohl noch herausstellen.
Cover und Titel gefallen mir in dieser Zusammenstellung sehr gut und weit aus besser als noch in der Gebundenen Version.

Figuren

Rosa Alcantara: Sie kehrt nach Sizilien zurück um nach einem schrecklichen Erlebnis zu sich selbst zu finden und die Ruhe und Abgeschiedenheit des Palazzos ihrer Tante zu genießen. Natürlich weiß Rosa in welchen Kreisen sich ihre Familie bewegt und ist doch überrascht, wie die Vorgänge genau sind. Außerdem freundet sie sich sehr zum Ärger aller mit Alessandro Carnevares an.

Zoe Alcantara: Rosas große Schwester lebt bereits seit einiger Zeit bei ihrer Tante und scheint sich auf eine merkwürdige Art und Weise verändert zu haben. Sie zeigt deutlich alle Zeichen die man wohl mit einer "verwöhnten Göre" in Verbindung bringt. Einen Hang für Shopping, Geld ausgeben und Drogen... Aber sie scheint auch vor irgendwas Angst zu haben und ein Geheimnis zu hüten.

Alessandro Carnevares: Er kehrt zur selben Zeit wie Rosa nach Sizilien zurück, doch aus gänzlich anderen Gründen als sie. Er trägt seinen Vater zu Grabe und soll der nächste Capo werden, Anführer des Clans. Doch ist schwer zu sagen, ob er damit wirklich glücklich ist oder nicht. So oder so versucht er seinen Platz als Capo einzunehmen, was schwer durch seinen Onkel torpediert wird, der dieses Amt selbst übernehmen möchte und er versucht gleichzeitig seine Freundschaft oder vielleicht auch Beziehung zu Rosa aufrecht zu erhalten.

Salvatore Pantaleone: Der Capo die capi, der Boss aller Bosse. Fädenzieher, Macher, Denker, Planer, Kenner. Er steht hinter allem und scheint über alles Bescheid zu wissen. Doch was seine wahren Pläne sind, dass weiß niemand...

Handlung

Rosa Alcantara kehrt in den Schoss der Familie nach Sizilien zurück. Sie selbst will eigentlich nur Ruhe und Abgeschiedenheit finden und man bekommt den Eindruck, dass sie dies auch bitter nötig hat, denn irgendwas scheint ganz und gar nicht mit der jungen Frau zu stimmen. Womit nun nicht gemeint ist, dass sie ein kleines Talent dafür hat anderen Leuten Dinge aus den Taschen zu ziehen...
Auf ihrer Reise lern sie Alessandro Carnevares kennen, der nur wenig älter als sie selbst ist und ebenfalls nach Hause zurückkehrt. Was sie jedoch erst später erfährt ist, dass der doch recht sympatische Carnevares der nächste Capo des Carnevares Clans werden soll, welcher als der erbitterste Feind der Alcantaras gilt. 
Jeder aber auch wirklich jeder rät Rosa davon ab sich mit Alessandro einzulassen, vielleicht auch gerade deshalb kann sie es nicht lassen sich immer wieder mit dem möglichen Capo zu treffen.
Gemeinsam mit ihm entdeckt sie auch das große Geheimnis, dass nicht nur die Familie Carnevares umgibt, sondern auch die Alcantaras... und doch noch mehr. Es scheint als würde es noch mehr Geheimnisse bei den Arkadiern geben als es ohnehin schon bei der Mafia gibt.
Und ehe es sich Rosa versieht steckt sie mitten in den Intrigen und Ränken der Cosa Nostra und versucht in dieser Welt einen Platz für sich und ihre Liebe zu finden.

Mein Fazit

Auf den ersten Blick?! Romeo und Julia lassen grüßen. Das war wirklich mein erster Gedanke, als ich mir den Inhalt durch gelesen habe. Zwei verfeindete Familien - Alcantara und Carnevare - und zwei junge Leute die sich in einander verlieben - Rosa und Alessandro - und gegen die ganz Welt an gehen, um ihre Liebe zu erhalten...
Aber da hört die Ähnlichkeit zu Romeo und Julia für mich auch schon mehr oder weniger auf und die Welt von Kai Meyer beginnt. Mir gefällt die Welt die verborgen hinter der verborgenen oder nicht so verborgenen Welt der Mafia liegt und in der Arkadier die Fäden ziehen und versuchen ihr großes Geheimnis zu schützen - was das für ein Geheimnis ist müsst ihr schon selbst herausfinden. 
So wohl die beiden Hauptfiguren als auch ihre gesamte Umwelt haben mich sehr fasziniert. Was sicherlich in großen Teilen dem Autoren geschuldet ist, der einfach einen grandiosen Schreibstil halt, aber mit Sicherheit auch dem Mythos Mafia - wer hat den heutzutage noch nicht vom Paten und seinen Leuten und ihren Methoden gehört -, der geschickt in die Erzählung ein geflochten wurde. Aber vermutlich ist es eben auch mein Hang für alles was in die Kategorie Phantastisches gehört und dazu gehören die Arkadier schlicht weg einfach. 
Allerdings muss ich auch Abzüge machen. Leider. Ich hatte an vielen Stellen das Gefühl, dass einfach auch ein wenig Substanz fehlte. In der Handlung machte es sich dadurch bemerkbar, dass man zwar ein wenig mit Informationen über die Arkadier angefüttert wird, aber irgendwie auch nichts wirklich Handfestes bekommt. Gewiss man sieht verschiedene Arkadier. Aber gerade Rosa als Hauptfigur und der Clan der Alcatara kommen in meinen Augen sehr, sehr kurz. Auch Rosa und Alessandro machen gelegentlich einen recht platten Eindruck in dem was sie wissen, was sie tun und was sie überlegen. Manchmal scheint einfach auch bei ihnen ein wenig das gewisse Etwas zu fehlen, dass sie zu richtig guten Figuren machen würde.
Dennoch halte ich Arkadien erwacht für ein richtig gutes Buch und hoffe, dass ich beim nächsten Band endlich auch das Wissen bekomme, was ich hier noch schmerzlich vermisse...

7 von 10 Punkten
Packend!

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