9. Februar 2013

Andrew Lane - Young Sherlock Holmes - 01 - Der Tod liegt in der Luft

Inhaltsangabe

Der junge Sherlock Holmes soll seine Sommerferien auf dem Land verbringen - bei Tante Anna in Farnham. Stundenlang dauert die Reise und nichts als Gerstenfelder weit und breit. Noch öder geht es ja wohl kaum, Sherlock ist stocksauer. Doch dann kommt alles ganz anders, und plötzlich ist er mittendrin in seinem ersten Fall. Mysteriöse Todesfälle, prügelnde Muskelprotze und ein böser Baron - das erste Abenteuer des jungen Meisterdetektivs beginnt.

Inhalt

Erster Satz

»Als Matthew Arnatt das erste Mal der Todeswolke begegnete, kam sie aus einem Fenster im ersten Stock geschwebt..«

Cover und Titel

Es war einmal mehr das Cover das mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Wie immer hatte ich wohl ein gutes Auge für den Hintergrund, der definitiv eine berühmte Szene aus London zeigt, Big Ben ist schließlich unverkennbar. Aber auch sonst ist das Cover in meinen Augen sehr schön gemacht. Der Name der Reihe nimmt nicht nur einen großen Teil des Covers ein, nein er wird auch noch deutlich in den Vordergrund gehoben, gleichzeitig lässt er den Rest des Covers nicht in den Hintergrund rücken. Die schattenhafte Gestalt eines Jungen der gegen irgendwas oder irgendwen zu kämpfen scheint rundet das ganze ab. Ein Cover das Spannung verheißt, wie man es von Sherlock Holmes erwarten kann.
Der Titel ist genauso passend gewählt. Denn der Tod liegt in diesem Fall tatsächlich in der Luft, nur was genau damit oder mit der Todeswolke gemeint ist, dass müsst ihr selbst herausfinden.

Figuren

Mittlerweile kann man wohl behaupten, dass eine Vielzahl verschiedener Figuren Existiert, die den Geschichten Rund um Sherlock Holmes zu geordnet werden könnten, so werden auch hier allerhand neue Figuren ins Spiel gebracht.

Sherlock Holmes: Der junge Sherlock Holmes ist gerade einmal 14 Jahre alt und hat sich natürlich mit den Sorgen und Nöten eines gewöhnlichen Jungen herumzuschlagen. Schule, Mitschüler und Hausaufgaben, da ist es nicht verwunderlich, dass er sich darauf freut in den Sommerferien zu seiner Familie nach Hause zurück zu kehren. Doch sorgt sein Bruder Mycroft dafür, dass diese Sommerferien so ganz anders werden, als geplant, denn Sherlock soll diese Ferien bei seiner Tante und seinem Onkel auf dem Land verbringen. Nichts scheint schlimmer zu sein, mal abgesehen von der Haushälterin seines Onkels. Aber schließlich muss Sherlock erkennen, dass ihm nichts besseres hätte passieren können, er lernt nicht nur Matty kennen, der ihm aller Gefahr zum Trotz zur Seite steht, sondern bekommt auch noch einen reichlich ungewöhnlichen Hauslehrer an die Seite gestellt, der scheinbar eher sein Verständnis für seine Umwelt schult als sich Gedanken über Mathematik und Latein zu machen und dann sind da natürlich noch die seltsamen Todesfälle...

Mycroft Holmes: Nach dem sein Vater wegen seiner Tätigkeit beim Militär ins Ausland musste ist nun Mycroft das Oberhaupt der Familie und sieht sich genötigt seinen jüngeren Bruder für die Sommerferien zu Tante und Onkel zu bringen, da es nicht möglich scheint sich zu Hause ordentlich um ihn zu kümmern. Obwohl das ganze recht pragmatisch erscheint lässt Mycroft seinen kleinen Bruder doch nicht völlig im Stich, sondern sorgt nach bestem Wissen und Gewissen dafür, dass Sherlock die Sommerferien gut übersteht. Dazu gehört sicherlich die Einstellung des Hauslehrers Amyus Crowe.

Matthew 'Matty' Arnett: Ein Waisen- und Straßenkind. Er hat sich davon gemacht, nach dem seine Mutter gestorben ist und lebt seit dem auf den Kanälen Englands und ist mal hier mal dort. Sein Lebensunterhalt verdient er sich entweder mit Aushilfsarbeiten oder stiehlt auch wenn es sein muss oder auch nicht... Er ist ungefähr genauso alt wie Sherlock und die beiden Jungs freunden sich recht schnell an und streifen gemeinsam durch die Stadt und die Umgebung. Er ist es auch der Sherlock das erste Mal von den mysteriösen Toden erzählt und was er dabei beobachtet hat. Obwohl er nicht gerade begeistert zu sein scheint Hilft er Sherlock letztlich doch und rettet ihn aus so mancher schwierigen Situation.

Amyus Crowe: Sherlocks eigenwilliger Hauslehrer während der Sommerferien. Eigentlich stammt Mr. Crowe aus Amerika, aber er ist zusammen mit seiner Tochter Victoria nach England gezogen, die Gründe dafür bleiben allerdings irgendwie im dunkeln... Mr. Crowe ist alles andere als ein gewöhnlicher Lehrer, er scheint eher darauf bedacht Sherlocks Beobachtungsgabe und sein logisches Denken zuschulen, als ihm all die Dinge zu lehren die man sonst von einem solchen Lehrer erwartet. Vielleicht gerade weil er so ein ungewöhnlicher Lehrer ist oder vielleicht auch, weil er selbst das Opfer eines der Mordanschläge gefunden hat, setzt er alles daran die Ermittlungen voranzutreiben und unterstützt Sherlock bei seinen eigenen "Ermittlungen".

Handlung

Sommer 1868. Der Meisterdetektiv Sherlock Holmes ist gerade mal ein 14 Jähriger Schüler an einem Internat und eigentlich will er nichts mehr, als zu seiner Familie nach Hause zurück für die Ferien. Aber aus diesem Vorhaben wird nichts, denn sein Bruder Mycroft hat andere Vorstellungen wie und wo Sherlock seinen Sommer verbringen sollte. Auf dem Lande bei ihrem Onkel und seiner Frau. Das war nun wirklich nicht das was Sherlock erwartet hatte und entsprechend hält sich auch seine Begeisterung darüber in Grenzen...
Während seiner Erkundungstouren in der nähren Umgebung des Wohnsitzes seines Onkel lernt Sherlock den jungen Ausreißer Matty kennen und freundet sich irgendwie mit dem Jungen an, obwohl beide aus völlig unterschiedlichen Welten stammten und seine Familie dies sicher nicht gebilligt hätte. Aber Familie hin oder her, dank Matty erscheint der Sommer nicht mehr ganz so trübe. Und dann ist da noch die Sache mit dem Mord und der Todeswolke, von der Matty berichtet. Obwohl Sherlock das Ganze erst nicht glauben will wird ihm schnell klar - spätestens als er mit seinem Lehrer Mr. Crowe ein weiteres Opfer findet - das mehr dahinter Stecken muss... Warum ausgerechnet diese Männer? Und was hatte der Mann in der Wohnung des ersten Opfer zu suchen Und dann ist da noch ein seltsames gelbes Pulver und ein mysteriöser Baron...
Und so nimmt der erste Fall des Meisterdetektivs seinen Lauf.

Mein Fazit

Ich bin eigentlich eher per Zufall auf dieses Buch gestoßen, als wir für meine Mutter nach Weihnachtsgeschenken gesucht haben, hatte damals aber nur soviel Zeit mir den Rückentext und ein paar Sätze durch zu lesen. Allerdings rückte das Buch damit schon recht weit auf meiner "Lesen wollen"-Liste nach oben. Und bei der nächsten Gelegenheit habe ich es mir auch geholt.
Ich bin eigentlich jemand der es nicht unbedingt schätzt, wenn andere Personen versuchen "Fan-Fictions" oder ähnliches zu Büchern oder Figuren zu schreiben. Aber vielleicht bin ich in diesem Fall nachsichtiger, weil ich zwar noch nie eines der Original-Bücher gelesen habe aber dennoch gerne Film und Fernsehen nach den neusten oder auch älteren Sendungen zu durchforsten. So weiß ich zum Beispiel auch, dass es bereits mehrere Filme über einen jungen Sherlock Holmes gibt und diese auch alles andere als schlecht waren.
Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass in einem 14-jährigen nur schwer der große Meisterdetektiv zusehen ist, der er einmal wird.
So oder so ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen. Die Sprache ist sehr angenehm und Andrew Lane hat zwar darauf geachtet möglichst korrekt zuarbeiten, sicher aber nicht davon abhalten lassen das ganze in einer Modernen Sprache zu verfassen, so dass es auch für jüngere Leser geeignet ist und diese nicht verwirrt werden. 
Auch der Plot lässt nicht zu wünschen über! Die Morde sind wie man es erwartet hat alles andere als unspektakulär und sorgen für einiges Aufsehen und die Spuren scheinen zunächst im Nichts zu verlaufen. Doch gelingt es natürlich den Bösewicht ausfindig zumachen und seinen gesamten Plan aufzudecken. Gleichzeitig muss man einfach auch sagen, dass Andrew Lane eine geschickte Mischung aus Hinweisen, Lösungen und neuen Fragen und Problemen gefunden hat, die gerade genug enthüllt um die Neugier zu befriedigen, aber wenig genug um weiterlesen zu müssen.
Ich freue mich schon darauf den zweiten Teil lesen zu können!

8 von 10 Punkten
Bemerkenswert!

1 Kommentare:

  1. Ich fand das Buch auch recht gut, auch wenn es offensichtlich für jüngere Leser gemacht ist ;) und Sherlock leider nicht halb so geheimnisvoll wirkt, wie das Original.
    Die Handlung ist wirklich sehr gut ausgeklügelt und die Mehlstaubexplosion (bzw. Bienenpollenstaubexplosion) am Ende ist eine geniale Idee.

    Eine schöne und ausfürhliche Rezension ;).

    LG
    Charlie

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