1. Juli 2014

[Rezension] Michael Ende - Momo

Handlung

Momo ist ein Straßenkind mit einem wirklich unglaublichen Talent, sie kann nämlich zu hören. Sie kann so gut zuhören, dass Streitigkeiten beigelegt werden oder Kinder ganz wunderbare Ideen haben. Das macht Momo für ihre Freunde zu etwas wirklich besonderem. Doch hält Momos Talent die Grauen Männer nicht auf, die sich langsam, aber sicher in Momos kleiner Welt breit machen und ihren Freunden den Kopf verdreht.


Mein Fazit

Momo ist ja eines dieser Bücher, die schon gefühlt ewig alt sind, aber die man trotzdem irgendwie kennt. Genauso wie man eben den Namen Michael Ende kennt oder dieses irre Kofferwort, dass sich zwischen Der und Wunschpunsch schiebt und das ich sogar aussprechen kann. Aber wirklich kennen? Da tut sich dann doch eine gewisse Bildungslücke auf und da ich für eine Challenge ein Kinderbuch brauchte und es damals schon mal gelesen hatte musste es eben noch mal dran glauben.

Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte doch weniger begeistert hat, als ich erwartet hatte. Ich weiß nicht genau woran es gelegen hat, dass sie mir nicht gefallen hat, aber ich habe die eine oder andere Vermutung.

Da wäre natürlich eine mal der Punkt, dass ich die Geschichte glaube ich ein wenig schöner, faszinierender in Erinnerung hatte, aber das hätte ich durch die Zeit, die vergangen ist , seit ich es zum ersten Mal gelesen habe, erklären und verschmerzen können. Also kann es das wirklich nicht alleine gewesen sein.
Ich glaube was mich am meisten gestört hat, war die Tatsache, dass die Formulierungen, die Michael Ende gewählt hat, mit einfach irgendwann auf den Nerv gefallen sind. Sie sind beileibe nicht modern zu nennen, was nicht überraschend ist, schließlich ist Momos Geschichte nun auch schon um die 40 (?!) Jahre alt. Da muss man sich wohl wirklich nicht wundern. Aber sie haben für mich nicht mehr als das einfache Wort vermittelt. Es war als hätten sich die Bilder und Gefühle, die für mich normalerweise aus den Seiten hochsteigen, einfach nicht zeigen wollen, als wären sie hinter den Zeilen gefangen und fänden einfach keinen Weg hinaus, um mich ein zu wickeln.  Das finde ich immer wirklich schade. Aber bei Momo kommt dann noch hinzu, dass die Bedeutung der Geschichte einfach nicht so greifbar ist, wie es vielleicht bei anderen Geschichten der Fall ist.

Denn die Geschichte die Michael Ende mit Momo erzählen wollte, ist eine dieser Geschichte, die man eigentlich selbst kennt aus dem Alltag. Dieser Moment in dem einen klar wird, das man sich viel zu sehr beeilt, weil man eigentlich viel mehr Zeit haben möchte, aber das man dennoch nie mehr Zeit hat und nur noch gestresster ist. 
Und genau diese Bedeutung scheint heute noch wichtiger zu sein als damals, denn es hätte es Ende damals schon geahnt, ist es nur noch schlimmer mit der Welt geworden, Termine, Termine und noch mehr Dinge die alle am besten gestern erledigt sein müssten und eigentlich hat kaum noch jemand wirklich Zeit mal inne zu halten und links und rechts von sich zu schauen.

Momo ist eine Geschichte die uns heute noch viel mehr zu sagen hat, als es vielleicht damals schon der Fall war. Es ist eine Geschichte, deren Bedeutung heute noch so klar ist wie sie damals wohl schon war. Und vermutlich ist es auch eine Geschichte, die auch in Zukunft nichts von ihrer Bedeutung verlieren wird und die uns immer wieder daran erinnern wird, das man Zeit nicht auf einer Bank sparen kann, sondern das man sie leben muss. 

Und ich glaube das hier ist die erste Rezension, die man eigentlich kaum noch Rezension nennen kann und doch glaube ich dass sie viel über das Buch aussagt. Bitte lyncht mich dafür nicht, aber ich habe einfach nur geschrieben was mir wirklich zu diesem Buch in den Sinn gekommen ist. Und obwohl ich die Bedeutung dieser Geschichte so wichtig finde und sie für mich so deutlich war, wie es mir selten passiert. So sehr hat mich eben doch der Schreibstil gestört, der mich einfach nicht ein wickeln konnte, bei dem die Spannung für mich einfach nicht entstanden ist, obwohl sie eigentlich in der Geschichte versteckt sein müsste. Daher kann ich leider nicht wirklich viele Punkte für dieses Werk vergeben, von dem ich dennoch hoffe, dass es noch viele Jahre in Schulen und Büchereien überlebt. 

6 von 10 Punkten
Annehmbar!

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen